Forsa-Umfrage: Trotz Fukushima und Atomausstieg kennt nur jeder zweite Deutsche seinen Strom-Mix

Auch mehr als drei Monate nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima und der beschlossenen Energiewende in Deutschland hat mehr als jeder dritte Deutsche keine Ahnung, aus welchen Energiequellen sein Strom stammt. Weiteren 13 Prozent ist das nur teilweise bekannt.


Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Energiedienstleisters lekker Energie.
Auf die Frage „Ist Ihnen bekannt, aus welchen Energiequellen bzw. Energieträgern Ihr Stromversorger den Strom produziert?“ konnten nur 50 Prozent der Teilnehmer mit „Ja“ antworten. 36 Prozent sagten „Nein“, 13 Prozent „zum Teil“, 1 Prozent beantwortete die Frage nicht. Befragt wurden 2.000 Bundesbürger zwischen dem 25. Mai und dem 10. Juni.

Güteklassen für Stromtarife sollen Klarheit schaffen
„Die Umfrageergebnisse bestätigen unsere Forderung nach für jedermann verständlichen Güteklassen für Stromtarife. Solche Güteklassen würden Klarheit schaffen und Verbrauchern den Qualitätsvergleich erheblich erleichtern“, sagt Dr. Thomas Mecke, Vorsitzender der Geschäftsführung der lekker Energie GmbH.

Stuttgarter deutlich besser informiert als die Einwohner der Region Frankfurt
Die größte Unkenntnis darüber, aus welchen Quellen ihr Strom stammt, herrscht in der Region Frankfurt (62 Prozent) und in den mitteldeutschen Metropolen Leipzig, Halle und Dresden (56 Prozent). Besser informiert zeigten sich dagegen die Stuttgarter, wo „nur“ 25 Prozent der Befragten überhaupt nicht wussten, ob ihr Strom Atom, Kohle, Erdgas oder erneuerbare Energien enthält.

Kennzeichnung wie bei Energieeffizienzstufen von Haushaltsgeräten
Strom, der zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien besteht, könnte ein A erhalten, schlägt lekker Energie vor. Strom, der bei der Erzeugung CO2-Emissionen oder radioaktiven Abfall verursacht, erhält, je mehr die Umwelt belastet wird, ein B, C, D, E, F oder G. Diese Eingruppierung ist gelernt. Die Verbraucher kennen sie seit vielen Jahren von den Energieeffizienzstufen für Waschmaschinen oder Kühlschränken.
Für Strom-Güteklassen würde zudem sprechen, dass sie als Marktsteuerungsinstrument dienen könnten. „Die Verbraucher könnten mit ihrem Wechsel zu Anbietern mit einem umweltfreundlichen Strom-Mix ein klares Signal setzen“, sagt Dr. Thomas Mecke. Nicht einmal jeder zehnte deutsche Haushalt bezieht Strom, der zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammt.

02.07.2011 | Quelle: lekker Energie GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen