solarhybrid arbeitet am größten Photovoltaik-Kraftwerk Europas; Freiflächenanlage FinowTower wird auf 84,5 MW erweitert

Die solarhybrid AG (Markranstädt) beginnt als Generalunternehmer mit der Erweiterung des Solarstrom-Kraftwerkes FinowTower auf dem ehemaligen Militärflughafen Eberswalde/Finowfurt in der Gemeinde Schorfheide.

Die Erweiterung umfasse 60,2 Megawatt (MW) und soll die Kraftwerksleistung auf insgesamt 84,5 MW steigern. Damit entsteht das größte Solarstrom-Kraftwerk in Europa, das sich auf einer Fläche von 260 Fußballfeldern erstreckt.                                                  
Das Gesamtauftragsvolumen der Erweiterung FinowTower II für solarhybrid beträgt nach Angaben des Unternehmens rund 111,5 Millionen Euro. Auftrag- und Eigenkapitalgeber sowie Betreiber ist die durch die Altira Renewables Management GmbH initiierte Deutscher Solarfonds Stabilität 2010 GmbH & Co. KG. Die Fremdfinanzierung stammt von der Commerzbank AG.

Projektentwicklung durch solarhybrid
solarhybrid hat das Großprojekt vollständig selbst entwickelt, von der ersten Idee bis zur Baureife und Baugenehmigung inklusive der Finanzierung und Strukturierung. Die Erweiterung resultiert aus der erfolgreichen Realisierung des ersten Bauabschnittes FinowTower I. Grundlage der Erweiterung war der Erwerb des Baugrundstücks von der WVZ Wirtschafts-Verkehrs-Zentrum Finow GmbH & Co. KG unter der Leitung von Reinhard Otto, der maßgeblich an der Projektentwicklung beteiligt war.

Planung, Montage und Systemtechnik von bewährten Partnern
Bei der Realisierung von FinowTower II sind die bewährten Partner aus vorherigen Großprojekten beteiligt: Photovoltaik-Module von Suntech, Wechselrichter von SMA, Gestelltechnik von Mounting Systems, Planung von Enerparc, Montage von Conecon.
Die Gründung erfolgt mittels 60.000 Rammprofilen, die bis zu drei Meter tief in den Erdboden gerammt werden. Die Rammprofile stammen zum Großteil aus der Region und werden von WWF Solar aus Eberswalde geliefert. Die Rammprofile sind je nach Bodenbeschaffenheit zwischen 2,20 und 3,50 Meter lang und haben eine Gesamtlänge von 171 Kilometern.
Wie bereits bei FinowTower I kommen PV-Module von Suntech zum Einsatz. 317.214 PV-Module des Typs Suntech STP 190 werden auf so genannte Modultische montiert, die von dem Berliner Unternehmen Mounting Systems geliefert werden. Die Montage der PV-Module erfolgt quer, neun PV-Module nebeneinander, vier Reihen übereinander. So nimmt ein Modultisch des Systems Sigma 36 PV-Module auf. Insgesamt werden 8.810 Modultische mit jeweils 14,5 Metern Länge montiert. Wollte man alle Modultische mit einer Gesamtlänge von 128 Kilometern ablaufen, müsste man eine dreifache Marathon-Distanz absolvieren.
Kamen bei FinowTower I in Betonkompaktstationen verbaute Zentralwechselrichter von SMA zum Einsatz, werden bei FinowTower II 73 Zentralwechselrichter der neuen SMA-Outdoor-Generation vom Typ Sunny Central 630 und 720 CP installiert.

Region und Umwelt profitieren nachhaltig
Das Solarstrom-Kraftwerk FinowTower II soll bereits Ende Dezember an das Netz von E.ON edis gehen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden bis zu 400 Mitarbeiter vor Ort für eine zügige Errichtung sorgen. Darunter befinden sich zahlreiche Beschäftigte aus der Region. Ebenso sind mehrere regionale Unternehmen am Großprojekt beteiligt: Das Planungsbüro Dörner + Partner, das Vermessungsbüro Kühne, die Firma FGGK für Kampfmittelräumung, Abrissarbeiten und Baufeldvorbereitung, die 30 Tonnen Kampfmittel räumte, sowie die Lieferanten Mounting Systems und WWF Solar. Zudem kann die Gemeinde Schorfheide mit erheblichen Gewerbesteuereinnahmen in den nächsten 20 Jahren rechnen.

Solarstrom für 23.500 Haushalte
Das Solarstrom-Kraftwerk FinowTower I + II wird voraussichtlich 82 Millionen Kilowattstunden (kWh) pro Jahr erwirtschaften, womit der Bedarf von etwa 23.500 Haushalten gedeckt werden kann. Mit einer Einsparung von 1.550.000 Tonnen schädlichem Kohlendioxid (CO2) in 20 Jahren Laufzeit leistet FinowTower einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen und zum Ausbau der Erneuerbaren Energien.
Im Rahmen von FinowTower II werden naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen im Umfang von etwa drei Millionen Euro getätigt. Hierzu zählen die Entsiegelung von Flächen und die Erstaufforstung von rund fünf Hektar Wald, die Schaffung und die Pflege über 20 Jahre von 58 Hektar neuer Trockenrasenflächen sowie von rund neun Hektar Lerchenfeldern. Zur Schonung des Landschaftsbildes wurden das zu errichtende Umspannwerk und die zum Hochspannungsnetz verlaufende Stromtrasse in den Forst integriert.

01.09.2011 | Quelle: solarhybrid AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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