UN-Klimakonferenz in Durban (COP 17): WWF fordert starken Auftritt von Bundesumweltminister Röttgen

Die Klimakonferenz in Durban geht in die entscheidende Phase. Die erste Woche war nach Einschätzung des WWF (World Wide Fund For Nature) geprägt von "taktischem Geplänkel" und einem Abtasten der Positionen.

"Die Zeit des Abwartens ist vorbei. Deutschland darf sich in dieser entscheidenden Phase nicht hinter der EU-Position verstecken", betont Regine Günther, Leiterin des Bereichs Klimaschutz beim WWF Deutschland. Eine aktive Rolle von Umweltminister Norbert Röttgen sei jetzt gefragt.

USA blockieren, EU tritt wenig entschlossen auf
Weder bei den Verhandlungen über eine zweite Verpflichtungsperiode des Kyoto Protokoll noch bei den Beratungen über ein Mandat für ein internationales Abkommen ab 2015 gab es bislang entscheidende Durchbrüche, so der WWF. Auch über die Bereitstellung der Gelder für den so genannten Grünen Klimafonds bestehe keine Einigkeit. Die USA verharrten in ihrer Blockadehaltung der vergangenen Jahre und auch die EU trete bislang wenig entschlossen auf.

"Mitschwimmen allein reicht nicht"
Der WWF appelliert an Minister Röttgen, den Einsatz deutlich zu erhöhen. "Mitschwimmen allein reicht nicht. Deutschland kann hier ähnlich wie bei der Überwindung der Finanzkrise viel bewegen. Diese Möglichkeiten müssen genutzt werden", so Regine Günther. Kassandrarufe wie sie am 03.12.2011 aus dem Kanzleramt zu hören waren, seien in diesem Zusammenhang wenig hilfreich.

Industrieländer sollen sich auf eine zweite fünfjährige Verpflichtungsperiode einigen
Der WWF fordert schärfere Emissionsreduktionsziele. Keinesfalls dürfe man hinter den Zusagen von der Vertragsstaatenkonferenz von Cancún aus dem vergangenen Jahr zurückbleiben. Im Gegenteil: die Ziele müssten erhöht werden. Die Industrieländer müssten sich auf eine zweite fünfjährige Verpflichtungsperiode unter dem Dach des Kyoto-Protokolls einigen. Parallel müsse in Südafrika die Basis für ein Klima-Nachfolgeabkommen gelegt werden.

Verbindliche Zusagen der Industrieländer, Chinas, Indiens, Brasiliens und Südafrikas notwendig
Zu den Klimaverhandlungen unter dem Dach der UN sieht der WWF derzeit keine Alternative. Unverbindliche Absichtserklärungen reichten nicht, sie müssten rechtlich abgesichert und mit Leben gefüllt werden.
Der WWF tritt für ein neues Klimaabkommen aller Staaten bis 2015 ein. Dazu seien neben verbindlichen Zusagen der Industrieländer, Beiträge der wichtigsten Schwellenländer China, Indien, Brasilien und Südafrika notwendig. Nur so lasse sich das angestrebte Ziel, den Anstieg der globalen Temperaturen auf maximal zwei Grad zu begrenzen, erreichen.

05.12.2011 | Quelle: WWF | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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