Bosch Solar: Betriebsrat und IG Metall fordern Unterstützung der Kanzlerin zur Rettung der Arbeitsplätze

Der Betriebsrat von Bosch Solar in Arnstadt und die IG Metall Erfurt haben sich in einem offenen Brief an die Bundeskanzlerin gewandt.

Im dem Schreiben gehen Betriebsrat und Gewerkschaft auf die Rede der Kanzlerin zur Grundsteinlegung für das Werk am Erfurter Kreuz am 24. März 2009 ein. Merkel schwärmte damals von einer Schaffung von Arbeitsplätzen in einer Zukunftsbranche und sagte wörtlich: “Das Ganze findet … auf einem Gebiet statt, das eine an 100 Prozent Wahrscheinlichkeit grenzende Zukunftsfähigkeit hat. Dies ist mehr als eine wirkliche Zukunftsinvestition.“
Wolfgang Lemb, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Verwaltungsstelle Erfurt kommentiert: „Nunmehr, viereinhalb Jahre nach der Rede der Kanzlerin sind die damaligen blumigen Worte nicht mehr als Schall und Rauch.“

„Desaströse Politik fährt die Energiewende gegen die Wand“
„Im Kampf um ihre Arbeitsplätze werden die Beschäftigten von der Bundesregierung bislang links liegen gelassen. Viel schwerer wiegt jedoch, dass die Kanzlerin mit ihrer desaströsen Politik die Energiewende gegen die Wand fährt und untätig zusieht, wie sich für den ehemaligen Leitstern ostdeutscher Spitzentechnologie, die Solarbranche die Rahmenbedingungen existenzbedrohlich verschlechtern“, so Lemb weiter.

1.800 Beschäftigte hoffen auf  Hilfestellung der Bundesregierung
Im Brief fordern Betriebsrat und IG Metall die Kanzlerin auf, sich ihrer Verantwortung zu stellen und den Gesprächsfaden mit dem Ziel des Erhalts der Arbeitsplätze aufzunehmen.
„Wir sind enttäuscht darüber, dass es die Kanzlerin bis heute nicht für nötig befunden hat, auf einen ersten Brief der Betriebsräte vom 15. Mai 2013 zu antworten. Neben diesem Akt der Höflichkeit, nämlich Schreiben nicht unbeantwortet zu lassen, hätten die 1.800 Beschäftigten, ihre Familien und die Betroffenen in der gesamten Region die Hilfestellung der Bundesregierung verdient“ , so Lemb abschließend.
Andy Poblawski, Vorsitzender des Betriebsrates sagt: „Die Kanzlerin muss sich überlegen, ob sie nun mit uns redet oder nicht. Mehr als 3.000 Betroffene in der Region werden die Botschaft so oder so sicher auch bei der Bundestagswahl am 22. September nicht vergessen.“
Der Brief im Original zum Herunterladen: Offener Brief A. Merkel
Online-Petition zum Erhalt der Arbeitsplätze

23.07.2013 | Quelle: IG Metall Erfurt | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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