Photovoltaik-Technologie aus der Schweiz: Projekt „Swiss-Inno HJT“ arbeitet an der Produktion von Hochleistungs-Solarzellen

Mit Unterstützung des Schweizer Bundesamtes für Energie und des Kantons Neuenburg wollen die Meyer Burger-Gruppe und das Schweizer Zentrum für Elektronik und Mikrotechnologie (CSEM; Neuchâtel) die führende Position der Schweiz in Sachen technologischer Photovoltaik-Innovation stärken und ihre Konkurrenzfähigkeit als führender Ausrüstungslieferant in der internationalen Photovoltaik-Industrie sichern.

Der Schlüssel dazu heisst „Heterojunction Silizium Technologie“. Die Silizium-Mehrschichtsolarzellen bestehen aus ultra-dünnen amorphen Siliziumschichten (einige Tausendstel Mikrometer), die beidseitig auf einen monokristallinen Siliziumwafer gelegt werden. Der erreichte Wirkungsgrad ist hoch (über 22 %) und zur Herstellung werden nur wenige Schritte benötigt.

Leistungsfähigere und wettbewerbsfähigere Photovoltaik-Technologien
Um ihren Vorteil auf dem Markt zu bewahren und um fortwährend wettbewerbsfähigere Solarstrom-Preise (CHF/kWh) zu ermöglichen, benötigen die Hersteller von Solarzellen und Photovoltaik-Modulen stets leistungsfähigere und wettbewerbsfähigere Technologien. Der Druck sei hoch, die Möglichkeiten für Unternehmen, die technische Lösungen entwickeln, jedoch groß, so die Partner in einer Pressemitteilung.

Hochleistungs-Solarzellen und Photovoltaik-Module zu niedrigen Preisen
Das Projekt „Swiss-Inno HJT“ wird vom Bundesamt für Energie (BFE), mehreren Industrie-Partnerfirmen und dem Kanton Neuenburg während drei Jahren mit einem Budget von 10 Millionen Schweizer Franken unterstützt und dient der Erstellung einer Pilotproduktionsanlage für Hochleistungs-Solarzellen und PV-Modulen zu tiefen Preisen. Ziel ist es, deren überlegene Leistung in Demonstrationssystemen aufzuzeigen.

Kostengünstige Massenproduktion
Die HJT Zellen können industriell hergestellt werden und ermöglichen laut CSEM dank ihres ausgezeichneten Temperaturverhaltens einen Solarstrom-Rekordertrag (kWh/Wp). Diese Technologie ermögliche eine kostengünstige Massenproduktion von PV-Modulen (weniger als 0,6 CHF/Wp), welche die Leistungsdichte und -ziffern von kommerziell verfügbaren PV-Systemen übertreffe. Ursprünglich wurde die Technologie in einer seit 2008 bestehenden Partnerschaft zwischen der Roth & Rau AG (Hohenstein-Ernstthal, Deutschland), dem Kompetenzzentrum für führende Beschichtungstechnologien der Meyer Burger-Technologiegruppe und dem Photovoltaik-Labor des Instituts für Mikrotechnologie (IMT) der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) entwickelt.

Zusätzliche Exportchancen für die Schweizer Photovoltaik-Industrie
Im Mittelpunkt von Swiss-Inno HJT steht die Erstellung und Inbetriebnahme von innovativen Pilotproduktionslinien für die kristalline Silizium-Heterojunction-Technologie, welche die Herstellung von mehreren Zehntausend Solarzellen pro Jahr und die Verbesserung der Herstellungsverfahren ermöglichen sollen. Eines der Ziele ist es, einen erfolgreichen Markteintritt mit beträchtlichen Exportchancen zu unterstützen. Es wird erwartet, dass der erfolgreiche Markteintritt der HJT generell zu weiteren Preisreduktionen bei Photovoltaik-Anlagen und zu einer deutlichen Senkung der Gesamtkosten der Solarstrom-Erzeugung beiträgt.
Die Heterojunction-Technologie eignet sich besonders für energieeffiziente Dachinstallationen und Gebäudeintegration und könnte sich deshalb zu einer Schlüsseltechnologie für Anwendungen im heimischen Schweizer Markt entwickeln. Damit wird die eidgenössische Energiestrategie 2050 unterstützt, welche mehr solar erzeugte Elektrizität im künftigen schweizerischen Energiemix anstrebt.
Mehrere Schweizer Technologiezentren, darunter die Meyer Burger-Gruppenmitglieder Roth & Rau Research und PASAN sowie das CSEM PV-Center vereinen ihr Know-how, um die HJT Technologie für die industrielle Produktion von fortschrittlichen Solarzellen und -modulen aufzuzeigen. Die Pilotlinien sollen danach als Schlüsselplattformen für Forschung und Entwicklung dienen, weiteren Innovationen in der PV-Technologie unter industrieähnlichen Bedingungen zur Marktreife verhelfen und so den bestehenden Wettbewerbsvorteil aufrecht erhalten.

19.02.2014 | Quelle: CSEM SA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen