Wissenschaftler haben ideale Energiespeicher-Infrastruktur für die Energiewende in Europa untersucht

Wissenschaftler der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr Hamburg haben untersucht, wie ein Netz von Energiespeichern aussehen müsste, damit sich die Energiewende in Europa in vollem Umfang verwirklichen ließe.

Wegen fehlender Speichermöglichkeiten sei sie derzeit jedoch wirtschaftlich nicht umsetzbar, berichtet die Uni in einer Pressemitteilung. Dazu wurde der Energiespeicher-Bedarf für sechs Länder exemplarisch vorausberechnet, Richtlinien für die Konstruktion von Energiespeichern in umwelttechnisch sensiblen Regionen entwickelt und Empfehlungen für die Verbesserung der regulatorischen Rahmenbedingungen auf europäischer und nationaler Ebene erarbeitet.

Energiespeicher müssen flächendeckend gebaut werden
Im Jahr 2020 sollen europaweit 20 % des Energiebedarfs mit erneuerbaren Energien gedeckt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen flächendeckend Energiespeicher gebaut werden. Erst wenn die Möglichkeit besteht, den Strom aus Photovoltaik- oder Windanlagen zu speichern, könne eine nachhaltige Stromversorgung der Verbraucher sichergestellt werden, so die Forscher.
Im Projekt „stoRE“ untersuchten sie, wie eine Speicher-Infrastruktur aussehen muss, um die politisch gewollte Integration von erneuerbaren Energien im Stromnetz in vollem Umfang zu verwirklichen. Die Erneuerbare-Energien-Direktive der Europäischen Union (2009/28/EG) schreibt den Mitgliedsstaaten ausdrücklich vor, neue Möglichkeiten zur Energiespeicherung zu erschließen. Alle Mitgliedsstaaten sind aufgefordert, nationale Aktionspläne für erneuerbare Energien zu erarbeiten.
Ziel der Projektgruppe von stoRE, die sich aus neun Partnern aus sieben Ländern zusammensetzt, war es, eine Übereinkunft zwischen Energieversorgern, Umweltorganisationen und Gesetzgebern über die Anpassung der europäischen Energie- und Marktstruktur zu erzielen. Dazu wurden konkrete Vorschläge auf europäischer Ebene erarbeitet, die nun in den Gremien der Europäischen Kommission diskutiert werden.

Speichertechnologien wirken sich unterschiedlich auf die Umwelt aus
Die Wissenschaftler untersuchten auch die möglichen Auswirkungen der verschiedenen Speichertechnologien auf die Umwelt: Unterirdische Druckluftspeicherwerke eignen sich demnach besser für ökologisch sensible Regionen, weil sie einen geringeren Platzbedarf als Pumpspeicherwerke haben, ihr Bau erzeuge aber auch höhere Kosten bei einem niedrigeren Wirkungsgrad.
Auch Umweltorganisationen wie Greenpeace, BUND, WWF und das Directorate-General for the Environment der Europäischen Kommission wurden einbezogen. Gemeinsam wurde ein Leitfaden für die Planung von Pumpspeicherwerken in umwelttechnisch sensiblen Regionen entwickelt, der jetzt zur Beratung in den Gremien der EU liegt und als Empfehlung in die europäischen Richtlinien übernommen werden soll.
Das Projekt endet am 30.04.2014 nach dreijähriger Laufzeit.

04.03.2014 | Quelle: Helmut-Schmidt-Universität | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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