Energie- und Technologiemesse elcomUkraine 2014 behauptet sich in schwierigen Zeiten; Hans-Josef Fell sieht Chancen für die Erneuerbaren

Die elcomUkraine 2014 findet in turbulenten Zeiten für die Ukraine statt, in Zeiten des Konflikts. Einmal mehr behauptet sich die elcom in einem schwierigen Umfeld. Und nicht weniger als 201 Aussteller aus 10 Ländern beteiligen sich aktiv. Inklusive offizieller Pavillons aus Deutschland und der Türkei, berichten die Veranstalter.

Die führende Energie-, Elektrotechnik- und Industriemesse der Ukraine könne inzwischen auf eine lange Geschichte zurückschauen. Immer habe sie sich durchgesetzt, ob während der Weltfinanzkrise 2008/09 oder während der Russland-Krise von 1998/99.
Vielleicht sei die Veranstaltung von 2014 sogar eine der wichtigsten für die ukrainische und die internationale Business Community. Um sich über Technologien auszutauschen und über ihre Ansichten darüber, was vielleicht am besten für die Ukraine der Zukunft ist.

Wachstumspotenzial trotz Turbulenzen und Instabilität
Die Aussteller sind optimistisch ihre Chancen auf der elcom und in der Ukraine betreffend. „Die Ukraine ist ein großes Land mit vielen  Möglichkeiten, das wir trotz aller Turbulenzen und der aktuellen Instabilität als ein Land mit hohem Wachstumspotenzial wahrnehmen“, sagt Mykhaylo Bubnov, Country Division Lead von Siemens Ukraine, (Industry Automation and Drive Technologies). Siemens Ukraine sieht eine Menge Potenzial, unsere globale Expertise für ukrainische Unternehmen nutzbar und sie dadurch effizienter, wettbewerbsfähiger und nachhaltiger zu machen.

Hans-Josef Fell sieht Zeichen für energiepolitisches Umdenken in der Ukraine
Bei einem Kongress für erneuerbare Energien in den USA habe Olexander Motsykden, der ukrainische Botschafter in den USA, bei US-Unternehmen für Investitionen in Erneuerbare Energien geworben, damit die Abhängigkeit der Ukraine von russischen Energielieferungen vermindert werden könne, berichtet Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group (EWG) und Autor des EEG.

Fell: Deutsche und europäische Unternehmen aus der Branche der Erneuerbaren Energien sollten der ukrainischen Regierung aktiv eine Zusammenarbeit anbieten
„Sicherlich ist das noch keine Kursänderung der Regierung insgesamt, aber doch eine bemerkenswerte Regierungsäußerung“, sagt Fell. Er werde diese ermutigende Äußerung des ukrainischen Botschafters in den USA zum Anlass nehmen und seine Kontakte in die Ukraine verstärken, um dort das Bewusstsein für erneuerbare Energien zu schärfen. „Deutsche und europäische Firmen aus der Branche der Erneuerbaren Energien sollten diese Gelegenheit ebenfalls nutzen und der ukrainischen Regierung aktiv eine Zusammenarbeit anbieten“, appelliert Fell.

Bundesregierung ist blind für das Potenzial der Erneuerbaren, sowohl in Deutschland, als auch in der Ukraine
Erschreckend sei, dass weder von der EU, noch von der deutschen Regierung irgendein in der Öffentlichkeit bekanntes Angebot an die Ukraine gemacht wurde, mit erneuerbaren Energien mehr Energieunabhängigkeit zu erreichen. „Stattdessen wird versucht, über RWE Erdgas in die Ukraine zu liefern – ein schon im nächsten Winter aussichtsloser Ansatz“, sagt Fell.
„Aber es passt schlicht in die Logik dieser Bundesregierung. Wer wie Wirtschaftsminister Gabriel die erneuerbaren Energien im eigenen Lande nur deckeln und ausbremsen will, ist blind für deren Potenzial, sowohl Deutschland, als auch die Ukraine aus der russischen Energieabhängigkeit zu befreien.“
Link zur Äußerung des ukrainischen Botschafters: http://gruenlink.de/qpf

23.04.2014 | Quelle: elcomUkraine; Hans-Josef Fell | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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