Größte Solarthermie-Anlage Deutschlands: Agentur für Erneuerbare Energien ehrt Crailsheim als Energie-Kommune

Die Energie-Kommune Crailsheim setzt sich mit ihren Stadtwerken schon seit vielen Jahren für den Klimaschutz ein. Dabei umfassen die Bemühungen der 33.000 Einwohner-Stadt verschiedene Handlungsfelder der kommunalen Planungspolitik.

Aushängeschild ist Deutschlands größte solarthermische Anlage. Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) ehrt Crailsheim für sein Engagement als Energie-Kommune.

Crailsheim nutzt kommunale Planungsmöglichkeiten beim Ausbau der erneuerbaren Energien
„Die Energiewende ist keine abstrakte Kehrtwende der Bundespolitik, sondern ein neuer Gestaltungsraum für die Kommunalpolitik“, begründet Crailsheims Oberbürgermeister Rudolf Michl das Engagement der Kommune. „Auf kommunaler Ebene kann der Ausbau der regenerativen Energien zusammen mit den Menschen passieren.“
Crailsheim nutzt die kommunalen Planungsmöglichkeiten beim Ausbau der erneuerbaren Energien auf vielfältige Weise. Innovative Wärmekonzepte für Neubaugebiete, Quartierskonzepte zur Energieeffizienz und Nutzung der erneuerbaren Energien, Feldversuche zur energetischen Flurbereinigung oder die Ausweisung von Flächen zur Nutzung von Windenergie.

Wärmenetz im Neubaugebiet wird aus solarthermischen Anlagen gespeist
Ein Beispiel ist das Neubaugebiet Hirtenwiese II: Seit 2003 wird auf dem Gelände eines ehemaligen Militärflughafens ein Wärmenetz entwickelt, welches zu großen Teilen aus solarthermischen Anlagen der Stadtwerke Crailsheim gespeist wird. Mittlerweile versorgen 7.500 Quadratmeter Kollektorfläche die Haushalte und öffentlichen Einrichtungen im Sommer mit Solarwärme.
Über das Jahr gesehen kann die Anlage etwa die Hälfte der benötigten Wärme liefern. Die restliche Wärme wird mittels Kraft-Wärme-Kopplung in einem nahe gelegenen Heizkraftwerk erzeugt.

Solarthermie-Kollektoren auf Schallschutzwall, Mehrfamilienhäusern, Sporthalle und Gymnasium
Die Solarthermie-Kollektoren verteilen sich auf Mehrfamilienhäuser, eine Sport- und Veranstaltungshalle und ein Gymnasium. Der Großteil erstreckt sich über den südlichen Teil eines 15 Meter hohen Schallschutzwalls.
„Ein gemeinschaftliches Wärmenetz auf Basis von Solarthermie bringt viel Komfort, da weder Reparaturen noch Brennstofflieferungen für die Bewohner anfallen“, so Michl. „Außerdem leisten die Crailsheimer mit Hirtenwiese II einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.“, ergänzt der technische Geschäftsführer der Stadtwerke Crailsheim, Jürgen Breit. Um für die gleiche Heizleistung zu sorgen, würde ein konventionelles Heizsystem etwa 200.000 Liter Heizöl benötigen. Damit blieben Crailsheim durch die Anlage jährlich etwa 500 Tonnen schädliche Treibhausgase erspart.

01.08.2014 | Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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