Solarbuzz: Verbesserte Solarzellen-Produktionslinien bringen Photovoltaik-Module mit Rekord-Nennleistungen hervor

Die Solarzellen-Hersteller engagieren sich immer mehr in der Forschung und Entwicklung, um die Wirkungsgrade ihrer Produkte weiter zu steigern.

Laut dem jüngsten Bericht “PV Equipment Quarterly” von NPD Solarbuzz (Santa Clara, Kalifornien, USA) soll die Nennleistung branchenüblicher 60-Zellen-Module aus multikristallinem Silizium in den nächsten zwölf Monaten 275 Watt erreichen.

Verbesserte Produktionsverfahren für Rekord-Wirkungsgrade
“Die Photovoltaik-Industrie hat bisher ohne eine klare Technologie-Roadmap gearbeitet. Das ist in der rasch wachsenden Branche nicht mehr möglich“, sagte der Vizepräsident von NPD Solarbuzz, Finlay Colville.
“Überkapazitäten in der Industrie und die Unsicherheit aufgrund der Handelsstreitigkeiten zwingen Solarzellen-Hersteller dazu, die Produktionsverfahren zu verbessern, um Rekord-Wirkungsgrade zu erzielen.“
Photovoltaik-Module auf Basis von kristallinen Silizium-Solarzellen (c-Si) sind nach wie vor die von Installateuren am häufigsten genutzte Technologie. Im zweiten Quartal 2014 waren 92 Prozent aller neu produzierten Module kristalline Silizium-Module, der Rest Dünnschicht-Module von First Solar und anderen Herstellern.
Innerhalb der kristallinen Module werden 68 % mit Solarzellen aus kostengünstigen, im Vergleich zu monokristallinen minderwertigeren multikristallinen Wafern gefertigt. Die wichtigsten multikristallinen Hersteller sind Yingli Solar, Trina Solar, Renesola und andere führende chinesische Unternehmen.
Im Jahre 2011 wurde die Solarzellen-Produktionskapazität pro Quartal um vier bis sechs Gigawatt erweitert, mehr als der Markt verlangte. Diese Überkapazitäten führten dazu, dass 2012 und 2013 viel weniger neue c-Si-Solarzellen-Fabriken gebaut wurden.

Bestehende Produktionsanlagen werden immer effizienter
„Im zweiten Halbjahr 2014 sollten eigentlich neue Solarzellen-Fabriken in Betrieb gehen, besonders in Taiwan“, so Colville. „Die Importzölle in Europa und den USA auf chinesische und taiwanesische Komponenten haben jedoch zu Verzögerungen und Unsicherheit geführt.“
Solarzellen-Hersteller haben sich 2012 und 2013 darauf konzentriert, die Kosten zu senken, indem sie die Drucktechniken für die Zellvorderseiten verbesserten. Dadurch brauchten sie weniger Silberpaste, eine der Hauptverantwortlichen für die Modulkosten.
Die Wirkungsgrade der Solarzellen wurden hauptsächlich dadurch gesteigert, dass höherwertige multikristalline Silizium-Wafer eingesetzt wurden. Damit kamen branchenübliche 60-Zellen-Module auf eine Nennleistung von 265 Watt, ohne dass die Produktionsschritte bei der Solarzellen-Fertigung wesentlich geändert werden mussten.
“Um die bestehende Solarzellen-Produktion noch weiter zu verbessern, sind neue Technologien erforderlich. Das könnte den ersten großen Technologie-Kaufzyklus in der Branche auslösen“, so Colville.

Effizienzsteigerung mit PERC-Solarzellen
Um weitere Effizienzsteigerungen zu erzielen, könnten neue Fertigungsverfahren bei den Solarzellen-Rückseiten eine Rolle spielen. Die 2014 verbesserten Produktionslinien setzen häufig auf eine bestimmte Solarzellen-Variante, die als PERC-Solarzelle bekannt ist (passivated emitter and rear cell).
Dieses PERC-Upgrade allein habe das Potenzial, die Nennleistung der multikristallinen 60-Zellen-Module um 10 Watt zu erhöhen, die der monokristallinen sogar um 15 W, betont Solarbuzz. Damit kämen multikristalline Module auf 275 W, und Installateure könnten die Anlagenkosten sofort senken und gleichzeitig die Gewinnmargen verbessern.

 
19.08.2014 | Quelle: NPD Solarbuzz | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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