Energieminister der Philippinen: Solarstrom aus Photovoltaik-Dachanlagen kostet weniger als Kohlestrom

Um die Energieversorgung der Philippinen zu sichern, will das Energieministerium erneuerbare mit traditionellen Energiequellen wie Kohle und Diesel kombinieren. „Erneuerbare Energien sind lokal verfügbar und können unsere Versorgung sichern, auch wenn es politische Probleme wie Krieg in anderen Ländern gibt“, sagte der Energieminister der Philippinen, Carlos Jericho Petilla.

Allein dieser Vorteil sollte die Kosten für den Ausbau der Erneuerbaren aufwiegen, sagte er. Allerdings sei Solarstrom aus Photovoltaik-Dachanlagen auf den Philippinen sogar günstiger als Strom aus Kohlekraftwerken.
Gegner der erneuerbaren Energien würden immer unterstellen, dass die notwenige Infrastruktur für deren Ausbau teuer sei. „Wir müssen jedoch klarstellen, dass dies nur einmalige und keine wiederkehrenden Kosten sind. Außerdem können Privatleute derzeit noch mehr vom Eigenverbrauch des selbst erzeugten Stroms aus Solarenergie, Wind oder Biomasse profitieren“, betonte Petilla.

Solarstrom-Dachanlage spart einem Privathaushalt bis zu 0,07 USD/kWh
„Ein einfaches Beispiel: Eine Kilowattstunde Kohlestrom kann bis zu 0,13 US-Dollar kosten, plus etwa 0,15 USD für die Übertragung, macht zusammen rund 0,27 USD. Mit eigenen Photovoltaik-Modulen auf dem Dach geben Sie nur 0,21 USD pro kWh aus und haben keine Kosten für die Stromübertragung. Damit sparen Sie schon 0,07 USD pro kWh“, so der Minister.

Net-Metering als erste Fördermaßnahme
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz der Philippinen von 2008 erlaubt das Net-Metering (Verrechnung von Stromerzeugung und –bezug) als erste nichtfiskalische Fördermaßnahme, die im Juli 2013 in Kraft trat. Damit können qualifizierte private und gewerbliche Kunden eine Erneuerbare-Energien-Anlage mit maximal 100 kW Nennleistung installieren, beispielsweise eine Photovoltaik-Dachanlage, um ihren eigenen Strom zu erzeugen.
Überschüssiger Strom, den der Kunde nicht selbst verbraucht, wird automatisch in das Netz des Energieversorgers eingespeist. Dafür erhält der Kunde eine Gutschrift in Höhe der Stromgestehungskosten des Versorgers, die mit der Stromrechnung verrechnet wird. Dadurch sinken die monatlichen Stromkosten.

Einspeisevergütung für größere Photovoltaik-Anlagen
Um erneuerbare Energien in größerem Umfang zu fördern und neue Investitionen anzuwerben, setze die Regierung auf ein Einspeisevergütungs-System (FIT), erklärt Petilla.
Die Energieregulierungs-Kommission hat im Juli 2012 Vergütungssätze genehmigt, die weltweit zu den niedrigsten zählen. Die Auswirkung auf die Stromtarife, geschätzt auf 2 Centavos pro kWh, ist im Vergleich zu der in den nächsten Jahren erwarteten Preissteigerung für traditionelle Brennstoffe wie Kohle minimal. Deshalb setzt sich das Energieministerium für eine Erhöhung des Photovoltaik-Ausbauziels von 50 auf 500 Megawatt ein.
„Die Einspeisevergütung zeigt, dass erneuerbare Energien, selbst wenn sie zugegebenermaßen teurer scheinen als herkömmliche Energiequellen, für die Energiesicherheit unseres Landes notwendig sind“, so Petilla.

09.09.2014 | Quelle: Philippines DOE; Bild: Exportinitiative Erneuerbare Energien | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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