Solarbuzz: Photovoltaik-Pipeline im Mittleren Osten und Afrika erreicht 12 Gigawatt und zeigt großes Wachstumspotenzial

Im Photovoltaik-Markt der MEA-Region (Mittlerer Osten und Afrika) stehen die Weichen auf Wachstum: Viele Multi-Megawatt-Projekte stehen dort kurz vor der Planung oder werden bereits geplant.

Laut dem Middle East and Africa Deal Tracker – Solar Project Database” von NPD Solarbuzz (Santa Clara, Kalifornien, USA), der abgeschlossene und laufende Solar-Projekte in 29 afrikanischen Ländern und sieben Staaten im Mittleren Osten abdeckt, kommen die Photovoltaik-Projekte in Afrika auf eine mögliche Gesamtleistung von elf Gigawatt (GW) und die im Mittleren Osten auf mindestens 1,3 GW.

Relativ wenige, aber sehr große Vorhaben
„Bisher wurde das Photovoltaik-Marktwachstum in der MEA-Region im Wesentlichen von wenigen wirtschaftsstarken Ländern dominiert, hauptsächlich Südafrika und Israel“, sagt die Analystin Susanne von Aichberger.
„Bei diesen und Saudi-Arabien rechnen wir in den nächsten Jahren mit einer stabilen Nachfrage. In den übrigen MEA-Ländern wird der Ausbau-Anteil voraussichtlich steigen; Dieser hängt jedoch von relativ wenigen, aber sehr großen Vorhaben ab.“
Über 99 % der möglichen Photovoltaik-Leistung entfällt auf Photovoltaik-Freiflächenanlagen, die im Durchschnitt größer sind als in den meisten etablierten Märkten.
„Skaleneffekte machen Großprojekte tendenziell attraktiver. Aber bei solchen großflächigen Solar-Parks steigt auch das Risiko, insbesondere in Ländern, in denen der Photovoltaik-Markt bisher klein oder nicht vorhanden war“, so von Aichberger.

Photovoltaik-Anlagen mit fast 700 MW in Südafrika
Trotz der umfangreichen Pipeline, die sich auf ganz Afrika verteilt, stehen die meisten PV-Bestandsanlagen des Kontinents in Südafrika. Dort sind Projekte mit fast 700 MW bereits abgeschlossen, während die installierte Leistung des restlichen Kontinents gerade einmal ein Zehntel davon beträgt. Laut dem Bericht sind nur sieben Prozent der geplanten Photovoltaik-Leistung Afrikas bereits installiert.
Projekte mit Nennleistungen über 50 MW wurden jüngst in Algerien, Kamerun, Ägypten, Äthiopien, Ghana, Kenia, Marokko, Nigeria, Senegal, Südafrika, Swasiland, Tunesien, Uganda, Sambia und Simbabwe angekündigt. Die größten Pipelines haben Kenia und Simbabwe. Neben Südafrika wurden Multi-Megawatt-Kraftwerke in Benin, Kap Verde, Mauretanien, Senegal und Uganda fertig gestellt.
„Das Photovoltaik-Wachstum wird in Afrika unter anderem durch eine schwache Infrastruktur, Korruption sowie politische und gesellschaftliche Instabilität gebremst“, betont von Aichberger.

Israel ist größter Photovoltaik-Markt im Mittleren Osten
Im Mittleren Osten entfallen über 95 Prozent der installierten Photovoltaik-Leistung auf Freiflächenanlagen. Die Nachfrage nach Dachanlagen ist in Israel am größten, dem derzeit größten PV-Markt im Mittleren Osten. Dort sind Projekte mit rund 260 MW abgeschlossen und mehr als 300 MW in der Pipeline. Die Marktforscher rechnen mit weiteren Großprojekten in Saudi-Arabien, sobald dort die Ausschreibungen für Erneuerbare-Energien-Anlagen beginnen.

600 MW in Jordanien geplant
Das dritte Land im Mittleren Osten mit einem hohen Wachstumspotenzial ist Jordanien. Der Middle East and Africa Deal Tracker listet hier geplante Photovoltaik-Projekte mit einer Gesamtleistung von fast 600 MW.
„Der Solar-Markt im Mittleren Osten wird dadurch angetrieben, dass der Verbrauch fossiler Treibstoffe gesenkt werden soll. Der Markt ist jedoch durch Bürokratie und möglicherweise durch politische Instabilität gefährdet“, so von Aichberger. Es werden jedoch anteilsmäßig mehr Projekte umgesetzt als in Afrika – der Anteil beträgt laut dem Bericht 22 %.
Der Middle East and Africa Deal Tracker bietet umfassende Daten zur Photovoltaik-Projekttätigkeit in beiden Regionen. Der monatliche Bericht listet aktuell über 350 PV-Projekte mit einer Nennleistung von mindestens 10 kW, sowohl geplante als auch fertige Anlagen.

23.09.2014 | Quelle: NPD Solarbuzz | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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