AEE-Metaanalyse: An guten Standorten können neue Photovoltaik- und Windenergie-Anlagen Strom günstiger erzeugen als neue fossile Kraftwerke

In einer am 08.10.2014 veröffentlichten Metaanalyse stellt die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) die aktuellen und bis 2050 prognostizierten Stromgestehungskosten fossiler und regenerativer Kraftwerke von 20 wissenschaftlichen Studien gegenüber.

Ein Ergebnis des Vergleichs: „Erneuerbare Energien sind zum Teil heute schon wettbewerbsfähig. An guten Standorten können die Stromgestehungskosten neuer Windenergie- und Photovoltaikanlagen sogar niedriger ausfallen als die neuer fossiler Kraftwerke“, resümiert Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien.
Alle in der Metaanalyse der AEE verglichenen Studien gehen vor dem Hintergrund der deutschen Klimaschutzziele und absehbarer weiterer technologischer Fortschritte bei den Erneuerbaren Energien davon aus, dass Strom aus Wind und Sonne in den kommenden Jahren noch günstiger, Strom aus den endlichen Rohstoffen Kohle und Erdgas hingegen teurer wird.
„Deshalb ist es auch wirtschaftlich sinnvoller auf Erneuerbare Energien zu bauen, statt veraltete durch neue Kohlekraftwerke zu ersetzen“, so Vohrer.

Stromgestehungskosten der Photovoltaik an guten Standorten mit Erdgas wettbewerbsfähig, ab 2015 auch mit Steinkohle
Die Kosten der Stromerzeugung mit Photovoltaik lagen im Jahr 2013 bei 7,9 bis 16,6 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) und damit an guten Standorten gleichauf mit Erdgas (7,6 bis 10,0 ct/kWh). Photovoltaik-Anlagen, die im Jahr 2015 ans Netz gehen, könnten den analysierten Studien zufolge mit 7,8 bis 14,7 ct/kWh je nach Standort bereits Solarstrom zu den gleichen Kosten produzieren wie neue Steinkohlekraftwerke mit 8 bis 10,3 ct/kWh.

Windstrom nicht teurer als Strom aus neuen Braunkohlekraftwerken
Die Stromgestehungskosten der Windenergie an Land lagen laut aktuellen Studien im Jahr 2013 zwischen 4,5 und 10,9 ct/kWh. Damit produzieren neue Windenergieanlagen an sehr windreichen Standorten schon zum gleichen Preis wie neue Braunkohlekraftwerke (3,9 bis 5,4 ct/kWh).
Im Jahr 2020 könnten Windenergieanlagen an besonders geeigneten Standorten Strom erzeugen, der nur noch 4,2 ct/kWh kostet. Damit wären sie teilweise günstiger als neu errichtete Braunkohlekraftwerke: Diese könnten Strom 2020 vermutlich zu Preisen zwischen 6 ct/kWh und 8,5 ct/kWh erzeugen.

Dynamischer Ausbau der Erneuerbaren bewirkt Kosteneinsparung
„Der Kostenvergleich belegt die erfolgreiche Entwicklung, die Erneuerbare-Energien-Technologien in den vergangenen Jahren durchlaufen haben“, betont Vohrer.
Der dynamische Ausbau bewirkte technologische Weiterentwicklungen, die zu deutlichen Kostensenkungen geführt haben. Die Förderung durch das EEG habe sich als sehr erfolgreich und zielführend erwiesen. Perspektivisch seien weitere Kostensenkungen möglich, „wenn der Ausbau der Erneuerbaren Energien jetzt nicht abgewürgt wird“, so Vohrer.
Die vollständige Metastudie „Stromgestehungskosten verschiedener Erzeugungstechnologien“ zum Download im AEE-Forschungsradar.

08.10.2014 | Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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