IHS: Globaler Photovoltaik-Zubau 2014 voraussichtlich 20 % höher als 2013; Allein im vierten Quartal sollen 14,4 Gigawatt installiert werden

Der weltweite Photovoltaik-Zubau im Jahr 2014 wird voraussichtlich ein Volumen von 45,4 Gigawatt erreichen, davon entfallen 32 Prozent (14,4 GW) auf das vierte Quartal, berichtet IHS Technology

(London, UK).
Auch wenn IHS seine Jahresprognose um 1,5 GW gesenkt hat, da einige Schlüsselmärkte schwächer waren als ursprünglich angenommen, liegt der erwartete Zubau immer noch 20 % über dem Vorjahresniveau (37,8 GW).

32 % des Zubaus soll im vierten Quartal erfolgen
Aufgrund der hohen Nachfrage in China und den USA wird das vierte Quartal wohl wieder das stärkste des Jahres: 32 % des Zubaus soll laut IHS in diesem Quartal erfolgen, mehr als die Hälfte davon entfallen voraussichtlich auf die beiden genannten Länder.
“Im ersten Halbjahr brachen einige Schlüsselmärkte ein, aber im Schlussquartal wird der weltweite Photovoltaik-Markt wieder in Fahrt kommen“, sagte der Analyst Ash Sharma.
„China und die Vereinigten Staaten werden das Wachstum antreiben. Mit einem Zubau von über 5 Gigawatt in China und 2,3 GW in den USA entfällt über die Hälfte der neu installierten Leistung im vierten Quartal auf diese zwei Länder. Das Ausbauvolumen im letzten Quartal des Jahres ist dennoch kaum höher als im Vorjahr – diese Zahl hatte viele in der Branche überrascht.“

Deutscher und italienischer Photovoltaik-Markt schrumpft
In einigen Ländern wurde im ersten Halbjahr 2014 viel installiert, darunter Großbritannien und Japan. Es gab jedoch auch Rückgänge in Europa und in Ländern, die üblicherweise zum Jahresende hin mehr zubauen.
In Deutschland und Italien wird der Markt in diesem Jahr erneut schrumpfen, mit einem Zubau von nur 2,1 GW bzw. 0,8 GW. Im vergangenen Jahr waren es noch 3,3 GW bzw. 1,7 GW.

Markt in China und den USA zieht im zweiten Halbjahr an
Seit Jahresbeginn hatte IHS daran gezweifelt, dass China seine ehrgeizigen Ausbauziele für dezentrale Photovoltaik-Anlagen im laufenden Jahr erreichen kann. Nachdem die Regierung die Ziele kürzlich auf 13 GW korrigiert hat, entsprechen sie der Prognose der Marktforscher.
IHS geht jedoch davon aus, dass PV-Freiflächenanlagen auch dieses Jahr mit 8,5 GW den chinesischen Markt beherrschen werden. Der dezentrale Ausbau hat immer noch Hürden zu überwinden, unter anderem mangelt es an geeigneten Dächern, und es ist schwierig, Finanzierungen zu erhalten.
Ein ähnliches jahreszeitliches Muster zeichnet sich in den USA ab. Der Photovoltaik-Zubau stieg kontinuierlich im Laufe des Jahres, und ein Drittel der neuen Anlagen wird voraussichtlich im vierten Quartal fertig gestellt.

Großbritannien wird 2014 viertgrößter Photovoltaik-Markt
Von den führenden Photovoltaik-Märkten wächst Großbritannien 2014 mit Abstand am schnellsten. Im ersten Quartal wurden sehr viele neue Großkraftwerke gebaut, da Projektentwickler von der attraktiven ROC-Förderung (renewable obligation certificates) profitieren wollten.
Das massive Wachstum des britischen Marktes ist teilweise eine unbeabsichtigte Folge der Überprüfung und anschließenden Schließung des Programms für Photovoltaik-Projekte über 5 MW. Vor Fristende im März 2015 werden im vierten Quartal 2014 und im ersten Quartal 2015 voraussichtlich noch 3,1 GW zugebaut, das meiste davon noch im laufenden Jahr.
IHS rechnet im Vereinigten Königreich 2014 mit einem PV-Zubau von 3–3,2 Gigawatt. Damit wäre das Land der viertgrößte Markt nach China, Japan und den USA.

Marktwachstum 2015 langsamer, aber stabil
Das jährliche globale Photovoltaik-Marktwachstum liegt 2013 und 2014 über 20 %, da etablierte Märkte rasch wuchsen. IHS geht jedoch davon aus, dass das Wachstum 2015 auf 16 % zurückgeht und PV-Anlagen mit 53 GW installiert werden.
Der chinesische Photovoltaik-Markt hat sich 2013 mehr als verdoppelt und wächst 2014 voraussichtlich um 30 %, 2015 dann nur noch um 10 %, bleibt damit jedoch immer noch der größte Endkundenmarkt der Welt.
Der Zubau in Japan erreichte 2014 seinen Höhepunkt mit 9,1 GW und wird im kommenden Jahr voraussichtlich leicht zurückgehen. Gründe sind die Verfügbarkeit von Flächen, Probleme mit dem Netzanschluss und eine baldige Überprüfung der Einspeisevergütung.
Diese Informationen stammen aus dem "Q3 2014 PV Demand Market Tracker“ des Solar Service von IHS.

08.10.2014 | Quelle: IHS | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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