Neue Sarasin-Studie zeigt beträchtliche Risiken von Investitionen in fossile Energieträger

Die Welt steht bei der Energieversorgung vor grossen Herausforderungen, denn der Bedarf wird sich bis 2050 verdoppeln. Unternehmen, die sich auf erneuerbare Energien konzentrieren, sind bei den Anlegern zunehmend populär: Im Jahr 2013 wurden laut Sustainable Investment Focus der Bank J. Safra Sarasin 250 Milliarden US-Dollar in erneuerbare Energien investiert, in fossile Energieträger 1.000 Milliarden.

Der aktuelle Sustainable Investment Focus sieht das Ziel einer maximalen globalen Erwärmung von 2°C in Gefahr. Sollten sich die politischen Entscheider auf die Umsetzung eines strikten 2-Grad-Zieles verständigen, hätte dies weitreichende regulatorische Implikationen beispielsweise bei der Preisgestaltung von Kohlenstoffen, der Erhöhung der Subventionen für erneuerbare Energien, Steueranreize für Projekte mit sauberen Energien, Energieeffizienzprogramme im Bau- und Verkehrssektor.
In diesem Fall wäre es schwierig, den potenziellen Effekt auf die Bewertung von Kohle-, Öl- und Gasunternehmen zu beurteilen, so die Analysten. Ein 2-Grad-Szenario würde am wahrscheinlichsten durch eine Drosselung der Nachfrage nach fossilen Brennstoffen angestrebt werden, heißt es im Report.

Öl- und Gasförderung wird teurer
Die Öl- und Gasreserven an konventionellen Lagerstätten schrumpfen. Die verbleibenden Vorkommen befinden sich zunehmend in Regionen, in denen die Förderung technisch anspruchsvoll und entsprechend teuer ist. Erdgas ist laut Studie der am wenigsten kohlenstoffintensive fossile Energieträger, doch auch dieser ist mit signifikanten Umwelt- und Kostenrisiken behaftet.

Erträge im Öl- und Gassektor könnten sich in Rauch auflösen
Anleger sollten sich der zahlreichen ökologischen, sozialen und regulatorischen Risiken im Öl- und Gassektor bewusst sein, heißt es in dem Bericht. Die prognostizierten Erträge im Öl- und Gassektor könnten sich eines Tages sprichwörtlich in Rauch auflösen. Die Frage sei demnach nicht so sehr, ob dies geschehe, sondern wann.
Wie die Geschichte der Öl- und Gasförderung zeige, sei es praktisch unmöglich, den genauen Zeitpunkt vorherzusagen. Doch für risikobewusste Anleger, die Wert auf Nachhaltigkeit legen, könnte sich ein frühzeitiges Handeln als weniger schmerzhaft erweisen als beobachtendes Zuwarten, so das Fazit von Sarasin.

30.10.2014 | Quelle: Bank J. Safra Sarasin AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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