WACKER rechnet mit weiterem Wachstum des Geschäfts mit Silizium für die Photovoltaik-Industrie

Die Wacker Chemie AG (München) hat im dritten Quartal 2014 dank höherer Absatzmengen in vielen Produktbereichen und teilweise besserer Preise, vor allem für Solar-Silizium, ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr gesteigert.

Der Münchner Chemiekonzern meldet für das 3. Quartal Umsatzerlöse von 1.232,2 Millionen Euro (Vj.: 1.165,4 Mio. €). Das sind knapp 6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Alle fünf Geschäftsbereiche hätten zu diesem Wachstum beigetragen, betont das Unternehmen. Den Wert des starken Vorquartals (1.242,3 Mio. €) hat WACKER nahezu erreicht.

Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen mehr als verdoppelt
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des WACKER-Konzerns hat sich im 3. Quartal 2014 gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Es stieg auf 347,5 Millionen Euro (Vj.: 167,9 Mio. €). Gegenüber dem Vorquartal (229,5 Mio. €) beträgt das Plus gut 51 Prozent. Die EBITDA-Marge stieg entsprechend auf 28,2 Prozent nach 14,4 Prozent im Vorjahr und 18,5 Prozent im 2. Quartal 2014.
Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) hat sich im Zeitraum Juli bis September 2014 gegenüber dem Vorjahr fast versechsfacht. Es summiert sich auf 196,3 Millionen Euro (Vj.: 35,1 Mio. €). Die EBIT-Marge liegt entsprechend bei 15,9 Prozent (Vj.: 3,0 Prozent). Das Periodenergebnis des Berichtsquartals beläuft sich auf 119,0 Millionen Euro (Vj.: 5,4 Mio. €) und das Ergebnis je Aktie beträgt 2,43 Euro (Vj.: 0,09 €).

Deutlich höhere Preise für Solar-Silizium
Maßgeblich für den starken Anstieg des Ergebnisses war neben den deutlich höheren Preisen für Silizium für die Photovoltaik-Industrie auch ein Sonderertrag im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON. Hier hat der Konzern im Berichtsquartal Vertragsbeziehungen mit Kunden aus der Solar-Industrie beendet beziehungsweise neu geordnet. In diesem Zusammenhang hat WACKER erhaltene Anzahlungen vereinnahmt und Schadenersatzleistungen erhalten. Sie belaufen sich insgesamt auf 92,3 Millionen Euro (Vj.: 13,2 Mio. €). Bereinigt um diese Sondererträge ist das EBITDA im Jahresvergleich um knapp 65 Prozent gestiegen.
Die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2014 hat WACKER präzisiert. Das EBITDA wird jetzt bei etwa einer Milliarde Euro erwartet (Vj.: 678,7 Mio. €). Die EBITDA-Marge soll im Gesamtjahr bei mehr als 20 Prozent liegen (Vj.: 15,2 Prozent). Bislang war WACKER davon ausgegangen, das EBITDA des Jahres 2013 um mindestens ein Drittel zu übertreffen. Beim Konzernumsatz rechnet das Unternehmen unverändert mit einem Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich (Vj. 4,48 Mrd. €).
„Nach den ersten neun Monaten des laufenden Jahres sind wir auf einem guten Kurs, um unsere Ziele für 2014 zu erreichen“, sagte Konzernchef Rudolf Staudigl am Donnerstag in München.
„Neben einer anhaltend soliden Nachfrage in zahlreichen Branchen und Regionen gab es bei den Preisen für wichtige Produkte von WACKER positive Signale. Das gilt besonders für unser Polysiliziumgeschäft. Hinzu kommt: Die Maßnahmen, mit denen wir unsere Kostenstrukturen verbessern, zeigen sichtbare Wirkung. Das hilft uns dabei, unsere Wettbewerbsfähigkeit und unsere Ertragskraft weiter zu verbessern.“

Geringerer Polysilizium-Absatz in Asien aufgrund der Insolvenz eines Solar-Kunden
Asien war auch im 3. Quartal 2014 der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt für WACKER. Der Konzern hat dort 41 Prozent (Vj.: 40 Prozent) seines Gesamtumsatzes erwirtschaftet. Mit 501,1 Millionen Euro (Vj.: 470,3 Mio. €) wuchsen die Umsatzerlöse in dieser Region gegenüber dem Vorjahr um knapp 7 Prozent. Im Vergleich zum Vorquartal (525,2 Mio. €) ist der Konzernumsatz in Asien um knapp 5 Prozent gesunken. Unter anderem waren geringere Absatzmengen bei Polysilizium auf Grund der Insolvenz eines Solarkunden die Ursache für diesen Rückgang. Höhere Umsätze im Chemiegeschäft konnten diesen Effekt nicht vollständig ausgleichen.
In Europa hat WACKER von Juli bis September 2014 einen Umsatz von 293,4 Millionen Euro erzielt (Vj.: 279,6 Mio. €). Das sind rund 5 Prozent mehr als vor einem Jahr, aber gut 2 Prozent weniger als im 2. Quartal 2014 (300,8 Mio. €). Konjunkturbedingt fiel in Europa vor allem der Umsatz mit Polymerprodukten niedriger aus als im Vorquartal.
In Deutschland hat der WACKER-Konzern im Berichtsquartal einen Umsatz von 174,8 Millionen Euro erzielt (Vj.: 170,2 Mio. €). Das sind knapp 3 Prozent mehr als im Vorjahr und gut 8 Prozent mehr als im 2. Quartal 2014 (161,6 Mio. €). Höhere Umsätze mit Polysilizium ebenso wie mit Silicon- und Polymerprodukten sind der Grund für diesen Anstieg.
Auch in der Region Amerika hat WACKER seinen Umsatz sowohl gegenüber dem Vorjahr als auch im Quartalsvergleich gesteigert. Der Konzern erlöste dort im 3. Quartal 215,9 Millionen Euro (Vj.: 202,1 Mio. €). Das sind knapp 7 Prozent mehr als vor einem Jahr und gut 4 Prozent mehr als im Vorquartal (207,2 Mio. €). Alle fünf Geschäftsbereiche haben in der Region Amerika ihre jeweiligen Umsätze aus dem Vorjahr übertroffen. Im Vergleich zum 2. Quartal 2014 sind vor allem die Umsätze mit Halbleiterwafern gewachsen.

Investitionen und Netto-Cashflow gesteigert
Im 3. Quartal 2014 hat der WACKER-Konzern 152,9 Millionen Euro (Vj.: 98,2 Mio. €) investiert. Das sind projektbedingt knapp 56 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres und gut 51 Prozent mehr als im Vorquartal (101,0 Mio. €). Der Netto-Cashflow des Konzerns belief sich im 3. Quartal 2014 auf Millionen Euro (Vj.: 164,7 Mio. €). Das sind rund 8 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Neuer Produktionsstandort für Polysilizium in Charleston im US-Bundesstaat Tennessee
Ein Investitionsschwerpunkt war im Berichtsquartal unverändert der Aufbau des neuen Produktionsstandortes für Polysilizium in Charleston im US-Bundesstaat Tennessee. Knapp zwei Drittel der Investitionen des Konzerns gingen von Juli bis September 2014 in dieses Projekt. Die Anlagen werden voraussichtlich Mitte des kommenden Jahres fertiggestellt sein. Die Inbetriebnahme soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2015 beginnen.
WACKER POLYSILICON hat im 3. Quartal 2014 einen Gesamtumsatz von 252,4 Millionen Euro erzielt (Vj.: 235,7 Mio. €). Das sind 7 Prozent mehr als vor einem Jahr, aber knapp 8 Prozent weniger als im Vorquartal (273,2 Mio. €).
Der Grund für den Rückgang gegenüber dem 2. Quartal seien niedrigere Absatzmengen bei Solar-Silizium. WACKER POLYSILICON habe im Berichtsquartal an einigen Anlagen planmäßige Wartungsarbeiten durchgeführt. Dadurch stand zeitweise nicht die volle Produktionskapazität zur Verfügung. Außerdem seien bestellte Mengen an einen Kunden, der im Berichtsquartal Insolvenz angemeldet hat, nicht ausgeliefert beziehungsweise zurückgeführt worden.
Das EBITDA von WACKER POLYSILICON ist im 3. Quartal 2014 sprunghaft angestiegen. Es hat sich im Vergleich zum Vorjahr nahezu vervierfacht und gegenüber dem 2. Quartal 2014 mehr als verdoppelt.
Das EBITDA des Geschäftsbereichs belief sich im Berichtsquartal auf 180,3 Millionen Euro (Vorjahr: 46,6 Mio. €). Im 2. Quartal 2014 hatte

Konzern geht davon aus, dass der Photovoltaik-Markt sein Wachstum fortsetzen wird
WACKER POLYSILICON hat ein EBITDA von 87,9 Millionen Euro erwirtschaftet.
Die EBITDA-Marge stieg entsprechend von 19,8 Prozent im 3. Quartal 2013 und 32,2 Prozent im 2. Quartal 2014 auf 71,4 Prozent im Berichtsquartal. Ein wesentlicher Grund für den starken Ergebnisanstieg ist der Sonderertrag aufgrund der Beendigung bzw. Neuordnung der Vertragsbeziehungen mit Kunden aus der Solar-Industrie
Das Polysiliziumgeschäft von WACKER wird im Jahr 2014 voraussichtlich sowohl in den Absatzmengen als auch im Umsatz wachsen, so das Unternehmen. Das Umsatzplus werde dabei aus heutiger Sicht prozentual über dem Konzerndurchschnitt liegen. Das Unternehmen geht davon aus, dass der Photovoltaik-Markt bis zum Jahresende und darüber hinaus sein Wachstum weiter fortsetzen wird.
Bedingt durch die steigende Nachfrage erwartet WACKER POLYSILICON in den kommenden Monaten ein weiterhin positives Preisumfeld für Solar-Silizium. Beim EBITDA rechnet der Geschäftsbereich für das Gesamtjahr 2014 mit einem deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Dabei wird die EBITDA-Entwicklung positiv beeinflusst durch Sondererträge aus einbehaltenen Vorauszahlungen und Schadenersatzleistungen. Auch die operative EBITDA-Marge wird sich gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich verbessern.

31.10.2014 | Quelle: Wacker Chemie AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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