Unternehmensberatung sieht nach Umstieg von E.ON auf erneuerbare Energien viele Akteure im Energiesektor zum Handeln gezwungen

Die Ankündigung von E.ON, aus der konventionellen Energieerzeugung auszusteigen, sei einerseits die Konsequenz einer lange verschlafenen Entwicklung und andererseits die betriebswirtschaftlich richtige Entscheidung, da erneuerbare Energien nicht nur wettbewerbsfähig seien, sondern den konventionellen Energien den Rang abgelaufen haben, betont das Unternehmen Dr. Thomas Hillig Energy Consulting (THEnergy).

Die Entwicklung sei das Ergebnis von zahlreichen Faktoren, die es Energieversorgern unmöglich machten, ihr klassisches Geschäftsmodell basierend auf Kohle-, Gas- und Atomstromerzeugung in der Zukunft einfach fortzuführen.

Erfolg der Erneuerbaren zerstört Geschäftsmodell der großen Energieversorger
Als erster entscheidender Faktor sei der Preisverfall der erneuerbaren Energien anzuführen. Die Komponentenpreise sowohl für Wind- als auch für Photovoltaik-Anlagen seien in den letzten Jahren dramatisch gefallen. Zweitens habe der Börsenstrompreis dank einer Vielzahl von PV-Anlagen seinen Tages-Peak verloren, was das Geschäftsmodell der großen Energieversorger zerstörte, das vielfach darin bestanden habe, Strom aus abgeschriebenen Kohle- und Atomkraftwerken an der Börse zu verkaufen, wenn der Strompreis aufgrund hoher industrieller Nachfrage tagsüber am höchsten war.

Bürger und auch industrielle Anwender steigen auf Photovoltaik und Windenergie um
Drittens hätten sich viele Bürger in den letzten Jahren für die Energiewende begeistert, selbst Solarstromanlagen gebaut, sich an Wind- oder Solarparks beteiligt oder seien auf Ökostrom, teilweise auf sogar dezentralen Mieterstrom, umgestiegen. Die Energieversorger hätten sie so als Kunden verloren.
Viertens hätten sich auch industrielle Anwender vermehrt erneuerbaren Energien gegenüber aufgeschlossen gezeigt sowie Kosteneinspar- und Kommunikationspotenziale entdeckt.
Gerade das Abwandern von Industriekunden treffe die ehemals vier großen Energieversorger besonders hart, da dieser Kundenkreis durch den Umstieg auf Solarenergie aufgrund der langen Lebensdauer der Anlagen für sehr lange Zeit verloren sei.

Speichertechnologien schaffen Unabhängigkeit vom Energieversorger
Außerdem würde für Speichertechnologien eine ähnliche Entwicklung erwartet wie für Solar- und Windkomponenten. Damit können sich sowohl private als auch industrielle Kunden in absehbarer Zeit komplett von ihrem Energieversorger lösen, und das letzte ernsthafte Argument gegen die erneuerbaren Energien verlöre an Gewicht: ihre unstetige Verfügbarkeit.
Sechstens seien erneuerbare Energien technisch mittlerweile sehr zuverlässig und böten die Möglichkeit einer relativ risikolosen Finanzanlage. Dies habe zahlreiche institutionelle Investoren angezogen. Siebtens ermöglichen die erneuerbaren Energien eine dezentrale Energieversorgung und sind damit mehr Lösung als Problem für das veraltete Stromnetz, betont Dr. Hillig.

Neue Ansätze zur dezentralen Energieversorgung
Die Dezentralität bedeute gleichzeitig, dass eine Vielzahl von Akteuren zu Energieerzeugern wird. Erneuerbare Energien bieten den Energieversorgern kaum Größenvorteile, sondern der interne Interessenkonflikt bremst sie vielmehr aus und macht sie noch träger. Achtens, werden die letzten Aspekte durch Software-Entwicklungen immer weiter verstärkt, die eine effiziente dezentrale Energieversorgung ermöglichen. Softwareentwicklungen die kleinen, schnell agierenden Akteure zugutekommen sind u.a. Crowdfunding- und Bürgerbeteiligungslösungen, Abrechnungsprogramme für Mieterstrommodelle sowie White-Label-Lösungen für Ökostromanbieter.

Paradigmenwechsel der Energieerzeugung
„Die jüngsten Entwicklungen bergen für Anbieter und Stromkonsumenten große Chancen, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt handeln und immense Risiken, wenn sie die Entwicklung verschlafen“, so Dr. Hillig.
Eine Beobachtung, die nicht nur die Aktionäre von RWE, EnBW und Vattenfall anstellen sollten. Dr. Thomas Hillig Energy Consulting (THEnergy) berate die Akteure, damit sie zu den Gewinnern des Paradigmenwechsels der Energieerzeugung gehören können.
THEnergy zeige Industrieunternehmen auf, wie sie mittels intelligenter Energiekonzepte von der Entwicklung profitieren können. Eine Vielzahl von Industriesektoren sei bereits an erneuerbaren Energien interessiert. Hierzu zählen auch Branchen wie der Bergbau, der traditionell nicht im Verdacht stehe, aus purem Ökologie-Aktivismus zu handeln.
„Der Ausstieg von E.ON wird diese Entwicklung befeuern, verschiedenste Akteure werden zum Handeln gezwungen. Industrieunternehmen werden den Einsatz von erneuerbaren Energien noch ernsthafter in Erwägung ziehen und ihre Ziele schneller verfolgen“, erwartet Dr. Thomas Hillig, Gründer von THEnergy.
Auch berate THEnergy Energieunternehmen und Investoren bei der Anpassung ihres Geschäftsmodells. „Die aktuelle Phase ist geprägt von gravierenden Umbrüchen durch den Wegfall von attraktiven Einspeisevergütungen einerseits und der Hoffnung auf mittelfristige Chancen im Bereich der erneuerbaren Energien andererseits.“ THEnergy unterstütze Unternehmen des erneuerbaren Energien-Sektors insbesondere bei der Vermarktung ihrer Lösungen.
„Die erste Phase der erneuerbaren Energien wurde geprägt durch technologische Neuerungen, während Vermarktungsrisiken durch Einspeisevergütungen gemildert wurden. In der aktuellen Phase steht die Vermarktung der Anlage, des Stroms oder der Komponente viel stärker im Vordergrund“, erläutert Hillig. „Gerade aufgrund der Fragmentierung des Marktes mit mehr als nur vier großen Akteuren wird der Bedarf an Beratungsleistungen weiter wachsen“, so Dr. Hillig.

02.12.2014 | Quelle: Dr. Thomas Hillig Energy Consulting (THEnergy) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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