Elektro-Ladestationen als Knoten im Smart Grid: Fraunhofer-Forscher untersuchen Kommunikations-Standards

Forscher des Fraunhofer-Instituts für Eingebettete Systeme und Kommunikationstechnik ESK (München) haben die wichtigsten Kommunikations-Standards für das Laden von Elektrofahrzeugen in einem Whitepaper zusammengestellt und bewertetet.

 
Am relevantesten für Europa erwiesen sich bei der Untersuchung die Standards ISO/IEC 15118 für die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Ladestation sowie der IEC TR 61850-90-8 für die Kommunikation zwischen der Ladestation und dem Smart Grid.

Datenaustausch und Einbindung in das Gesamtsystem wichtig
Damit sich die Elektromobilität durchsetzen kann, müssen Elektro-Autos, Fahrzeugnutzer, Netzbetreiber und weitere Akteure wie Abrechnungsdienstleister interagieren können. Ladestationen sollen hersteller- und ortsunabhängig nutzbar sein, von unterwegs reserviert werden können und den Ladevorgang automatisch nach den Voreinstellungen des Fahrzeughalters durchführen.
Energieversorger brauchen in Echtzeit Informationen über den kurz- und mittelfristigen lokalen Energiebedarf und müssen den Ladevorgang bei Bedarf steuern können, um das Stromnetz zu entlasten. Bei der Auswahl der Kommunikationstechnologie spiele daher vor allem die Interoperabilität, die Möglichkeit zum umfangreichen, sicheren Datenaustausch vor, während und nach dem Laden, und die hinsichtlich Kosten und Handhabung effiziente Einbindung in das Gesamtsystem eine wichtige Rolle, betonen die ESK-Forscher.

Ladeinfrastruktur muss kommunikativ in das Energienetz eingebunden werden
Sie haben die in Frage kommenden Standards untersucht und die wichtigsten Eigenschaften für eine zukunftsfähige Ladeinfrastruktur im Whitepaper zusammengefasst. Das Fraunhofer ESK hat auf dieser Grundlage mit dem ISO/IEC 15118 und dem IEC TR 61850-90-8 eine intelligente Ladeinfrastruktur entworfen, die sich nahtlos in das Smart Grid einfügen lasse.
„Die Ladestation muss zu einem Knoten im Smart Grid werden, wenn wir bei steigender Elektromobilität weiterhin ein stabiles Netz wollen. Dies ist nur mit einer intelligenten, also kommunikativ in das Energienetz eingebundenen, Ladeinfrastruktur möglich“, erläutert Enrico Nauck, Autor des Whitepapers.
Es steht zum Download bereit unter http://s.fhg.de/Protokollvergleich.

21.12.2014 | Quelle: Fraunhofer-Institut für Eingebettete Systeme und Kommunikationstechnik ESK | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen