Photovoltaik in Großbritannien: Über 125.000 Haushalte haben 2014 eine Solarstrom-Anlage installiert; Gesamtzubau betrug 700 Megawatt

Das britische Ministerium für Energie und Klimawandel (DECC) hat am 23.01.2015 eine neue Statistik über den Zubau kleiner Photovoltaik-Anlagen veröffentlicht. Demnach haben im vergangenen Jahr mehr als 125.000 britische Hauseigentümer eine Solarstrom-Anlage auf ihrem Dach installiert.

Insgesamt wurden im Rahmen der Einspeisevergütung Dach- und Freiflächenanlagen mit 700 Megawatt (MW) installiert. Damit könnten rein rechnerisch 212.000 Haushalte versorgt werden, berichtet der Solar-Branchenverband STA.

Statistik belegt kräftige Nachfrage; verhaltene Prognose bei größeren Photovoltaik-Projekten
Dass die Nachfrage nach privaten Photovoltaik-Anlagen so kräftig stieg, hat zur Folge, dass zum ersten Mal seit 2012 die Solarstrom-Einspeisevergütung für Kleinanlagen nicht nur aufgrund der automatischen 9-monatlichen Degression sinkt, sondern weil zum Jahresende 2014 so viele Anlagen installiert wurden.
Außerdem stiegen auch die Installationszahlen bei etwas größeren Anlagen (zwischen 10 und 50 kW), wie sie häufig auf Schulen, Stadthallen oder Geschäftsgebäuden gebaut werden, zwischen Oktober und Dezember um mehr als 50 % gegenüber dem Vorquartal. Ihre Zahl reichte jedoch nicht aus, um die Vergütung in dieser Kategorie zu senken, erklärt die STA.
„Die jüngste Statistik zeigt, dass der Markt der Einspeisevergütung kräftig wächst, sowohl bei privaten als auch bei gewerblichen Photovoltaik-Anlagen und bei kleinen Freiflächenanlagen“, kommentiert der STA-Analyst David Pickup.
„Wir freuen uns besonders, dass der Markt der großen Dachanlagen gut wächst. Hier wurden im vergangenen Quartal 164 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 33 MW installiert, das ist mehr als doppelt so viel wie im Vorquartal.“
„Aber das ist noch nicht genug – wie wir in unserem Einspeisevergütungs-Modell gezeigt haben, brauchen wir noch mehr PV-Anlagen auf Dächern und weitere Kürzungen der Vergütung, bis Photovoltaik wirklich ohne Förderung Netzparität erreicht. Unser ‚Solar Independence Plan’ zeigt, wie wir die Vergütung umstrukturieren können, um dieses Ziel zu erreichen.“
Bei den größten Anlagen, die eine Einspeisevergütung erhalten (zwischen 50 kW und 5 MW, als große Dachanlagen und kleine Freiflächenanlagen), war der Zubau so enorm, dass die Vergütung gekürzt wird. Aufgrund der automatischen Degression wäre dies jetzt aber ohnehin der Fall gewesen.
„Wenn die Einspeisevergütung für diesen Anlagentyp nicht gemäß unserem Plan umstrukturiert wird, könnte sie bald auf fast Null schrumpfen und diesen Schlüsselmarkt auslöschen“, warnt Pickup.

26.01.2015 | Quelle: STA; Bild: Renusol GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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