Strompreis für Endverbraucher seit 2008 um 37 Prozent gestiegen; Anteil staatlicher Abgaben beträgt über 50 Prozent

Laut einer Untersuchung des Vergleichsprotals CHECK24 ist der Strompreis in Deutschland zwischen 2008 und 2015 um 37 Prozent gestiegen. Eine vierköpfige Familie mit einem Stromverbrauch von 5.000 kWh im Jahr muss insgesamt 1.417 Euro für Strom bezahlen, das sind 382 Euro mehr als 2008 (1.035 Euro).

53 Prozent der jährlichen Stromkosten 2015 machen laut CHECK24 staatliche Abgaben, Umlagen und Steuern aus. 2008 waren es nur 41 Prozent.
Das sind Ergebnisse einer aktuellen CHECK24-Auswertung. Das Vergleichsportal hat die Entwicklung und die Zusammensetzung des Strompreises von 2008 bis 2015 analysiert. Alle angegebenen Preise beziehen sich auf einen Vier-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 5.000 kWh pro Jahr.

EEG-Umlage 2015 um 437 Prozent höher als 2008 – Anteil MwSt. plus 37 Prozent
Der CHECK24-Strompreisindex zeigt, dass eine vierköpfige Familie 2015 insgesamt etwa 1.417 Euro für Strom bezahlt. 308,50 Euro davon entfallen allein auf die EEG-Umlage. 2008 waren es 251 Euro weniger (57,50 Euro). Für die Ökostrom-Umlage entstehen damit aktuell 437 Prozent höhere Kosten als noch vor sieben Jahren.
Der Anteil der Mehrwertsteuer am Strompreis hat im gleichen Zeitraum um 37 Prozent zugenommen (165,25 Euro vs. 226,24 Euro). Die 2013 eingeführte Offshore-Haftungsumlage lag bis 2014 bei 12,50 Euro im Jahr, 2015 werden dem Verbraucher dafür 2,55 Euro auf den Strompreis gutgeschrieben.

Staatliche Abgaben machen über die Hälfte des Strompreises aus
Über die Hälfte (53 Prozent) der jährlichen Stromkosten 2015 entfallen auf staatliche Abgaben und Steuern. Für eine Familie sind das jährlich 747,39 Euro. 2008 lag der Anteil noch bei 41 Prozent (424,65 Euro). Am stärksten gestiegen sind die Kosten zum Ausbau erneuerbarer Energien. Für EEG-Umlage, Offshore-Haftungsumlage und Kraft-Wärme-Kopplungsabgabe müssen Verbraucher 2015 insgesamt 317 Euro bezahlen – 370 Prozent bzw. 249,60 Euro mehr als 2008 (67,40 Euro).

Versorger verlangen 2015 zehn Prozent mehr vom Verbraucher als 2008
Für Stromerzeugung und Vertrieb inkl. Marge verlangen die Versorger 2015 zehn Prozent mehr vom Verbraucher als 2008 (314,35 Euro vs. 345,61 Euro). Der Versorgeranteil am Gesamtpreis ist jedoch von 30 auf 24 Prozent gesunken. Grund dafür ist der deutlich gestiegene Anteil staatlicher Abgaben.

Strompreis zwischen 2014 und 2015 um 1,5 Prozent gesunken
Seit 2014 ist der Strompreis leicht gesunken – um 1,5 Prozent. Für eine vierköpfige Familie bedeutet das in 2015 eine Entlastung von 21 Euro. Seit Jahresbeginn haben bundesweit rund 450 Stromversorger ihre Preise gesenkt bzw. Preissenkungen zum April und Mai angekündigt.

Zusammensetzung des Strompreises wird intransparenter
Der Strompreis setzte sich 2008 aus sieben Bestandteilen zusammen. Bis 2015 sind drei weitere hinzugekommen: die Umlage aus der Stromnetzentgeltverordnung (seit 2012), die Offshore-Haftungsumlage (seit 2013) und die Umlage aus der Verordnung zu abschaltbaren Lasten (seit 2014). Durch immer mehr Bestandteile wird die Zusammensetzung des Strompreises für den Verbraucher schlechter nachvollziehbar, stellt CHECK 25 fest.
Auswertungen + Grafiken von CHECK24:
https://www.check24.de/strom/strompreiszusammensetzung/
https://www.check24.de/strom/strompreisentwicklung/

24.03.2015 | Quelle: CHECK24 Vergleichsportal GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen