BEE begrüßt Weißbuch des Bundeswirtschaftsministeriums zur Weiterentwicklung des Strommarkts

„Der BEE begrüßt das Weißbuch des Bundeswirtschafts- ministeriums. Die grundsätzliche Ausrichtung auf die Weiterentwicklung des Strommarktes ist der richtige Weg“, kommentiert Dr. Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) e.V., das am 03.07.2015 vom BMWi präsentierte Weißbuch "Ein Strommarkt für die Energiewende".

„Der weiterentwickelte Strommarkt, ergänzt durch die Kapazitätsreserve, wird die Versorgungssicherheit gewährleisten. Kapazitätsmärkte als weiteres Element wären vollkommen überflüssig gewesen. Das Bundeswirtschaftsministerium hat sie folgerichtig abgelehnt und damit die Stromkunden zumindest an dieser Stelle vor unnötigen Mehrkosten bewahrt“, so Falk weiter.

Marktpreissignale sollen verstärkt werden
„Einer der zentralen Aussagen des Weißbuchs, dass die Strommärkte vor allem flexibler werden müssen, stimmen wir zu. Flexibilitätshemmnisse, etwa die Industriesubventionen für inflexible Großverbraucher bei den Netzentgelten, müssen abgebaut werden.“
Aus BEE-Sicht sollten zudem die Marktpreissignale verstärkt werden, hierzu würde sich u.a. eine Flexibilisierung der EEG-Umlage sowie des KWK-Bonus anbieten. Die Flexibilisierung des KWK-Bonus sollte in die anstehende Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWKG) einfließen, damit die Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung künftig stärker am Bedarf ausgerichtet wird.

Flexiblere Regelenergiemärkte als Chance für die Erneuerbaren
Im Weißbuch ist ebenso verankert, dass die Regelenergiemärkte stärker flexibilisiert werden sollen. Der BEE sieht darin die Chance, dass Erneuerbare Energien künftig mehr Verantwortung bei der Sicherstellung der Stromversorgung übernehmen können. Hierzu müssen die Ausschreibungsfristen verringert und die Präqualifikationsbedingungen für Erneuerbare Energien und Speicher angepasst werden, fordert der BEE.
Zur Flexibilisierung gehöre auch, dass alte Kapazitäten aus dem Markt genommen werden. Die Abschaltung jedes inflexiblen Atom- und Braunkohlekraftwerkes werde daher dazu beitragen, die Reaktionsfähigkeit des Systems zu erhöhen und damit der Wertigkeit der Erneuerbaren Energien Raum zu verschaffen. Atomausstieg, Klimaschutz und die Weiterentwicklung der Strommärkte gehen Hand in Hand, betont der BEE.
Mit dem Weißbuch spreche sich das BMWI zu Recht für eine Intensivierung der europäischen Kooperation aus. Sie habe bereits in den vergangenen Jahren zu einer Erhöhung der Versorgungssicherheit und zu einer Senkung der Systemkosten geführt.
Bei den Netzen hält es der BEE für unerlässlich, dass die Kommunikation zwischen Übertragungsnetzbetreibern und Verteilnetzbetreibern besser wird. Es sollte darüber hinaus angeregt werden, dass dezentrale Erzeuger über Systemdienstleistungen einen Beitrag zur Systemstabilität erbringen können, was für die künftig dezentral dominierte Erzeugungsstruktur unerlässlich sein wird.

06.07.2015 | Quelle: BEE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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