Weltgrößte Power-to-Gas-Anlage im Energiepark Mainz eingeweiht

Im Energiepark Mainz steht die weltweit größte Elektrolyse-Anlage ihrer Art. Sie hat eine elektrische Anschlussleistung von 6 Megawatt und kann pro Stunde bis zu 1.000 Kubikmeter Wasserstoff aus Solarstrom, Windstrom oder Strom aus anderen erneuerbaren Energiequellen herstellen.

Der produzierte Wasserstoff lässt sich vor Ort lagern, in Tanks transportieren oder zur späteren Strom- oder Wärmeerzeugung ins Erdgasnetz einspeisen. Kürzlich wurde die Anlage offiziell eingeweiht.

Vier benachbarte Windenergie-Anlagen liefern den Strom
In einem Forschungsprojekt wollen Linde, Siemens, die Hochschule RheinMain und die Stadtwerke Mainz größere Mengen Wasserstoff mit erneuerbar hergestelltem Strom produzieren. Der Großteil des Stroms stammt aus vier benachbarten Windenergie-Anlagen.
Herzstück der Mainzer Anlage ist die Elektrolyse-Halle mit einem von Siemens entwickelten Wasserstoff-Elektrolysesystem. Die Forscher installierten eine PEM-Druckelektrolyse, die sich besonders für hohe Stromdichten eigne und innerhalb von Millisekunden auf die großen Sprünge bei der Stromproduktion von Wind- und Photovoltaik-Anlagen reagieren könne.

Effiziente Einbindung erneuerbarer Energien in Stromnetze
„Durch die Wasserstoff-Elektrolyse lassen sich gerade die erneuerbaren Energien effizienter in die Stromnetze einbinden. Ein momentaner Energieüberschuss kann abgefangen, gespeichert und weiterverwendet werden“, erklärt Professor Dr. Siegfried Russwurm.
Im Gegensatz zu kleineren Pilotprojekten könne die Anlage bis zu sechs Megawatt Strom aufnehmen und liefere 1.000 Kubikmeter Wasserstoff pro Stunde. Damit sei die Anlage die derzeit größte ihrer Art, betont Russwurm.

Erzeugter Wasserstoff könnte 2.000 Brennstoffzellen-Pkw versorgen
Die Energie lässt sich in Form von Wasserstoff nahezu beliebig lange speichern. Mit Tankwagen kann zudem das wachsende Netz an Wasserstoff-Tankstellen beliefert werden, um dort emissionsfreie Brennstoffzellen-Fahrzeuge zu betanken. „Hier im Energiepark Mainz kann genug davon produziert werden, um 2.000 Brennstoffzellen-Pkw zu versorgen”, sagt Dr. Wolfgang Büchele, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Mainz.
Ein Informationszentrum auf dem Gelände erklärt Besuchern die Funktionsweise der Wasserstoff-Elektrolyse und die Stellung von Speichertechnologien im künftigen Energiesystem.

13.07.2015 | Quelle: BINE Informationsdienst; Foto: Siemens AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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