SAFE: Handelsbeschränkungen für Photovoltaik-Module behindern Klimaschutz in Europa; Preise könnten 25 % niedriger sein

In fünf Wochen startet die UN-Klimakonferenz COP21 in Paris und die Arbeiten am Vertragsentwurf laufen auf Hochtouren. Immer mehr Länder, darunter die USA und China, geben ihre Pläne zur Reduktion von CO2-Emissionen bekannt. Noch gelten Deutschland und Europa als Vorreiter in Sachen Klimaschutz.

„Jetzt braucht Europa einen neuen Antrieb für die Solarenergie. Handelsschranken für Solarmodule verhindern wirksamen Klimaschutz, denn die Module könnten in Europa heute um bis zu 25 Prozent günstiger zu sein“, erklärt Dr. Holger Krawinkel, Sprecher der Solar Alliance for Europe (SAFE).
Die Gestehungskosten für Solarstrom sinken insbesondere außerhalb der EU kontinuierlich, weil bereits heute Photovoltaik-Module weltweit für deutlich unter dem aktuellen, von der EU-Kommission festgelegten Mindestimportpreis erhältlich sind. Diese Entwicklung ist durch die stetig gefallenen Herstellungskosten von Solarmodulen möglich geworden.
In Deutschland liegt der Photovoltaik-Zubau in diesem Jahr verschiedenen Prognosen zufolge bei 1,3 Gigawatt (GW) – statt der von der Bundesregierung geplanten 2,5 GW.

Studie: Bei einem Durchbruch von Photovoltaik-Batteriespeichersystemen ist in Deutschland 2033 eine installierte Leistung von rund 150 GW möglich
Bereits 2013 hat Agora Energiewende eine Studie vorgelegt, die bei einem Durchbruch von Photovoltaik-Batteriespeichersystemen im Jahr 2033 eine installierte Leistung von rund 150 GW in Deutschland sieht. Da die Preise von Batteriespeichern in letzter Zeit deutlich gesunken sind, rückt dieses Szenario in greifbare Nähe.

Politik kann den Photovoltaik-Zubau deutlich ankurbeln
„Derzeit sind in Deutschland rund 40 GW Photovoltaik installiert. Der Zubau nimmt aber weiterhin ab. In Anbetracht immer günstigerer Solarmodule und der Installationskapazitäten in Deutschland könnten wir – mit den richtigen politischen Entscheidungen – den Zubau deutlich ankurbeln“, betont Krawinkel.
„Und damit auch die Energiewende in Deutschland und Europa vorantreiben, denn pro 5 GW installierter PV-Leistung lassen sich zwischen 2,5 und 3 Millionen Tonnen CO2 einsparen.“
In Hinblick auf die anstehenden Klimaverhandlungen in Paris und in Anbetracht dieser Zahlen appelliert SAFE an die EU, den Handelsbeschränkungen für günstige Photovoltaik-Module ein Ende zu setzen. So könne die Photovoltaik in Europa einen noch größeren Beitrag zum Klimaschutz leisten.

29.10.2015 | Quelle: SAFE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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