Siemens und RWE bauen virtuelles Kraftwerk der nächsten Generation

Virtuelle Kraftwerke bringen schon heute ihre Energie aus software-technisch gebündelten dezentralen Stromerzeugungs-Anlagen an die Energiemärkte. Eine kostengünstige und massenmarktfähige Lösung für die Integration von Erzeugern, Verbrauchern und Speichern sei jedoch noch nicht erreicht, berichtet die RWE Deutschland AG (Essen).

Das Unternehmen entwickelt daher mit der Siemens AG (Berlin/München) im Projekt RWE SMARTPOOL die nächste Generation eines IT-Systems für die Anbindung vieler dezentraler Energiesysteme.
Damit soll die Bündelung verteilter Energiesysteme auf einer zukunftsfähigen technischen Plattform sichergestellt werden.


Stadtwerke und Netzbetreiber sollen die neue Plattform nutzen
Die Partner haben dazu einen neuen Kooperationsvertrag geschlossen mit dem Ziel, Stadtwerke und Netzbetreiber auf das Produkt „RWE SMARTPOOL“ anzusprechen und für die Nutzung der neuen Plattform zu gewinnen. Denn mit dem neuen System werde die Leistungsfähigkeit bei der Bündelung einer großen Anzahl dezentraler Energiesysteme deutlich erhöht, betonen die Unternehmen.
Außerdem erhöhe dies die Möglichkeiten der Verteilnetzbetreiber zur Integration von dezentralen Erzeugungsanlagen – insbesondere von erneuerbaren Energiequellen –, um beispielsweise die Netzstabilität bei zunehmend komplexeren Anforderungen weiter zu optimieren.

Plattform wird als Energie-Informations- und Steuerungssystem aufgebaut
In dem Projekt bauen die Partner mit der Technik von Siemens ein System auf, das die Anbindung einer Vielzahl von Akteuren in dezentralen Energiesystemen wie Erzeuger, Verbraucher (Lasten) oder Speicher an das neue IT-System massenmarkttauglich und multimandantenfähig machen soll. Diese neue technische Plattform wird als Energie-Informations- und Steuerungssystem aufgebaut und unter anderem wichtige Funktionen für den Verteilnetzbetreiber bereitstellen. Ferner soll RWE SMARTPOOL künftig die Ausgestaltung zwischen Marktakteuren und dem Netz unterstützen.
„Für die erfolgreiche Bewältigung der Energiewende sind viele innovative Schritte notwendig. Die Zusammenarbeit mit Siemens ermöglicht es uns, den Nutzen von neuen technischen IT-Systemen deutlich auszuweiten und damit Kunden und Netzbetreibern effiziente Lösungen für ihr Geschäft zur Verfügung zu stellen“, sagt Dr. Joachim Schneider, Technikvorstand der RWE Deutschland AG.

Siemens stellt dezentrales Energiemanagement-System zur Verfügung
Siemens stellt für das Projekt sein dezentrales Energiemanagement-System DEMS zur Verfügung. Es basiert auf EnergyIP, der hochskalierbaren Plattform für Smart-Grid-Applikationen. „Mit diesem technologisch führenden System ist RWE für die Herausforderungen einer zunehmend digitalisierten Energiewelt bestens gerüstet“, sagt Thomas Zimmermann, Geschäftsführer Digital Grid in der Siemens-Abteilung Energy Management.

17.11.2015 | Quelle: RWE Deutschland AG; Bild: Siemens | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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