Solar Cluster Baden-Württemberg: Photovoltaik lohnt sich 2016 mehr denn je

Solarstrom vom eigenen Dach lohnt sich. In diesem Jahr wird er sogar noch lukrativer: Die Renditeaussichten für Photovoltaik-Neuanlagen sind unter anderem deshalb besser geworden, weil die Investitionskosten in den letzten zwei Jahren um bis zu 10 Prozent gesunken sind, berichtet das Solar Cluster Baden-Württemberg (Stuttgart).

Den geringeren Investitionskosten stehen zudem höhere Einnahmen gegenüber: Den selbst produzierten Solarstrom selbst zu verbrauchen, ist aufgrund des im Januar gestiegenen Strompreises jetzt lohnender.

Renditen von fünf bis sechs Prozent bei erhöhtem Eigenverbrauch möglich
Außerdem sind die Vergütungssätze für den Solarstrom, der in das Netz eingespeist wird, zum 1. Januar zum zweiten Mal in Folge nicht mehr gesunken. „Bei einer guten Planung und erhöhtem Eigenverbrauch sind Renditen von fünf bis sechs Prozent möglich – mehr als jede Festgeldanlage derzeit bringt, und das ökologisch“, sagt Carsten Tschamber vom Solar Cluster.
Anfang 2006 kosteten schlüsselfertige Aufdach-Anlagen bis 10 Kilowatt installierter Leistung im Durchschnitt rund 5.000 Euro pro kWp. 2014 waren es noch 1.640 Euro pro kWp. „Jetzt beträgt der durchschnittliche Preis sogar nur noch 1.490 Euro“, so Tschamber. Flankiert werden die gesunkenen Kosten durch die erhöhte Profitabilität des Eigenverbrauchs. Der durchschnittlich um zwei Prozent gestiegene Strompreis macht es noch attraktiver, den Solarstrom selbst zu verbrauchen. Hinzu kommt: Im Zeitraum vom 1. Januar bis 31. März 2016 bleibt die Förderung für neue Hausdachanlagen bis 10 Kilowatt installierter Leistung mit 12,31 Cent pro Kilowattstunde gleich hoch.

Eigenverbrauch lohnender als Einspeisung
Treiber der Rendite ist nicht mehr die Einspeisung, sondern der Eigenverbrauch, denn Strom aus einer neuen Photovoltaik-Anlage ist rund halb so teuer wie Strom vom Energieversorger. Der Haushaltsstrompreis liegt derzeit netto bei rund 25,5 Cent pro Kilowattstunde, die Kosten für Solarstrom vom eigenen Dach sind inzwischen auf 11 bis 13 Cent pro kWh gesunken. Wer also den eigenen Solarstrom verbraucht und nicht verkauft, spart die Differenz von derzeit rund 13 Cent.
In der Regel ist der Eigenverbrauch ohne zusätzliche Maßnahmen auf 25 bis 30 Prozent begrenzt. Ein Mittel, um ihn zu erhöhen, ist die Verlagerung des Stromverbrauchs in die Mittagsstunden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Solarmodule nicht nach Süden, sondern nach Osten und Westen auszurichten. Ihr Ertrag reicht dann bis in die Abendstunden. Der Eigenverbrauch kann in diesen Fällen auf 30 bis 40 Prozent steigen. Eine weitere Maximierung ist mit Batterien möglich. Sie stehen derzeit an der Schwelle zur Wirtschaftlichkeit und werden daher noch finanziell gefördert.
Das Solar Cluster rät zu einer sorgfältigen Dimensionierung und Planung der Anlage. Dazu sollten sich Kunden an spezialisierte Unternehmen aus der Region wenden.

10.01.2016 | Quelle: Solar Cluster Baden-Württemberg e.V.; Bild: fotolia | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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