Im Januar keine Förderung für Stromspeicher von der KfW

Durch das Auslaufen der Speicher-Förderung Ende 2015 und der sehr späten Entscheidung des Bundeswirtschaftsministers Sigmar Gabriel, Stromspeicher auch 2016 zu fördern, komme es nun im ersten Quartal 2016 zu einer Förderlücke, berichtet die Marketingplattform SOLAR-professionell.

Den Sachverhalt habe die KfW Bank am 15.01.2016 auf Anfrage von SOLAR-professionell mitgeteilt. Da die alte Speicherförderung am 31.12.2015 ausgelaufen ist und an der neuen noch gearbeitet wird, ist eine Förderlücke entstanden.
Für Stromspeicher gibt es zurzeit keine staatlichen Zuschüsse. Wer eine Förderung nutzen will, muss warten, bis die neue Förderung in Kraft tritt.
Aufgefallen ist die Förderlücke durch die Initiative eines rührigen Solarteurs aus Oberbayern. Der hatte bereits in den ersten Januartagen einen Kunden zum Bau einer neuen Photovoltaik-Anlage mit Stromspeicher beraten und bei seinen Recherchen festgestellt, dass auf der Internetseite der KfW zwar Informationen zur Fortführung der Speicherförderung im Jahr 2016 zu finden sind, aber keine Möglichkeit, eine Speicherförderung zu beantragen.
Auf Anfrage von SOLAR-professionell erklärte die KfW, dass der Bund als Auftraggeber der KfW noch keine Freigabe erteilt habe und noch an der Ausarbeitung von Details bei der neuen Förderung gearbeitet werde. Die Abstimmung sei komplex, da das Speicherprogramm aus zwei Komponenten besteht, einem Kredit und einem Tilgungszuschuss. Die KfW ist für die Vergabe des Kredites zuständig, während der Tilgungszuschuss vom Bundeswirtschaftsministerium verantwortet wird. Beide Komponenten müssen aufeinander abgestimmt werden, wobei es offensichtlich noch Klärungsbedarf gibt.
Im allgemeinen Sprachgebrauch hatte sich eingebürgert, von einer Fortführung des Speicherprogramms zu sprechen. Tatsächlich handle es sich bei der neuen Förderung auch um ein neues Förderprogramm mit neuen, angepassten Fördersätzen.
Nach Angabe der KfW werde es noch Wochen dauern, bis das neue Förderprogramm in Kraft tritt. Derzeit sind die beteiligten Partner noch damit beschäftigt, die neue Förderung an die gesunkenen Stückkosten der Speicher anzupassen. Details zur Förderhöhe wollte die KfW noch nicht nennen, es sei aber zu erwarten, dass die Förderung pro Speicher 2016 niedriger ausfallen wird als im Vorjahr. Prozentual soll der Förderanteil aber gleich bleiben. Eine endgültige Entscheidung steht noch aus.
Der Solarteur aus Oberbayern habe im Jahr 2015 jede neu installierte Photovoltaik-Anlage mit Speicher verkaufen können, berichtet SOLAR-professionell – auch dank der staatlichen Förderung.
Stromspeicher adressieren den Wunsch nach Autarkie vieler Kunden und sind daher ein wichtiges Verkaufsargument beim Photovoltaik-Vertrieb. Deshalb sei eine funktionierende Speicherförderung für den Vertrieb der Photovoltaik in Deutschland wichtig, auch weil die Zubauzahlen weit hinter den Vorgaben der Bundesregierung zurückliegen und die Ausbauziele gefährdet sind.

18.01.2016 | Quelle: SOLAR-professionell; Manfred Gorgus | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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