IRENA: Steigender Anteil der Erneuerbaren könnte globales Bruttosozialprodukt um 1,3 Billionen US-Dollar erhöhen

Stiege der Anteil der erneuerbaren Energien am globalen Energiemix bis 2030 auf 36 Prozent, so würde das weltweite Bruttosozialprodukt um bis zu 1,1 Prozent bzw. rund 1,3 Billionen US-Dollar wachsen. Das ergab eine neue Studie der internationalen Agentur für erneuerbare Energien (IRENA).

Der Bericht „Renewable Energy Benefits: Measuring the Economics”, der am 16.01.2016 veröffentlicht wurde, schätzt erstmals die makroökonomischen Auswirkungen des Erneuerbaren-Ausbaus ab. Insbesondere hebt er hervor, welche Vorteile sich ergäben, wenn der Anteil der Erneuerbaren sich von 2010 bis 2030 weltweit verdoppelte.
„Das Klimaschutzabkommen von Paris war ein starkes Signal an die Länder, Worte in Taten umzusetzen und rasch den Energiesektor zu dekarbonisieren“, sagte IRENA-Generaldirektor Adnan Z. Amin.
„Diese Studie belegt, dass die notwendige Energiewende nicht nur den Klimawandel bremst, sondern auch die Wirtschaft ankurbelt, das Wohl der Menschen verbessert und weltweit Arbeitsplätze schafft.“

Wirtschaftliche Auswirkung in Japan am stärksten
1,3 Billionen US-Dollar sind mehr als die derzeitigen Bruttoinlandsprodukte von Chile, Südafrika und der Schweiz zusammen. Laut dem Bericht würde sich der Ausbau am meisten in der japanischen Wirtschaft bemerkbar machen (+2,3 %), aber auch in Australien, Brasilien, Deutschland, Mexiko, Südafrika und Südkorea würde das BIP um über 1 % steigen.

Bis 2030 könnten über 24 Millionen Menschen in der Erneuerbaren-Industrie arbeiten
Der Report hebt außerdem die sozialen und ökologischen Vorteile hervor: Die Auswirkungen auf das Gemeinwohl könnten drei- bis viermal so groß sein wie die auf das BIP und um 3,7 % wachsen. Der Arbeitsmarkt im EE-Sektor würde laut der Studie von aktuell 9,2 Millionen Arbeitsplätzen weltweit auf mehr als 24 Millionen im Jahr 2030 wachsen.
Steigt der Anteil der Erneuerbaren weltweit, wirkt sich das auch auf die Handelsmuster aus: Die globalen Kohleimporte würden sich mehr als halbieren, auch die Öl- und Gasimporte würden zurückgehen, was großen Importeuren wie Japan, Indien, Korea und der EU nützen würde. Auch Länder, die fossile Brennstoffe exportieren, könnten von einer breiter gefächerten Wirtschaft profitieren.
Der Report basiert auf einer früheren IRENA-Studie über die sozioökonomischen Auswirkungen erneuerbarer Energien sowie auf der EE-Roadmap „REmap 2030“.
Download des kompletten Berichts: www.irena.org/

18.01.2016 | Quelle: IRENA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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