KIT präsentiert effiziente Batteriepakete und umweltfreundliche Solarzellen auf der Hannover Messe

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) präsentiert vom 25. bis 29. April auf der Hannover Messe innovative Technologien für die künftige Energieversorgung.

Gezeigt wird unter anderem ein am KIT entwickeltes Produktionskonzept, das ermöglichen soll, Batteriepacks für stationäre Energiespeicher sicher, kostengünstig und flexibel herzustellen. Außerdem präsentiert das KIT ein neuartiges Beschichtungs-Verfahren für organische Solarzellen, das auf gesundheits- und umweltschädliche Stoffe verzichtet.
„Die großen Projekte unserer Gesellschaft – wie die Energiewende oder die Mobilität der Zukunft – können nur gelingen, wenn Wissenschaft und Wirtschaft sich intensiv austauschen und eng zusammenarbeiten. Klares Ziel sind innovative Technologien, die gleichzeitig nachhaltig und bezahlbar sind. Ich freue mich, dass wir auch in diesem Jahr bei der Hannover Messe solche Verfahren vorstellen können, die Forscherinnen und Forscher des KIT gemeinsam mit Industriepartnern oder in Start-ups entwickelt haben“, sagt der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka.

Stationäre Energiespeicher: Assemblierung von Batteriepacks
Stationäre Speichersysteme spielen für Energiesysteme mit einem hohen Anteil an schwankenden erneuerbaren Energien, z. B. aus Solar- und Windkraft, eine entscheidende Rolle. Sichere, hoch leistungsfähige und gleichzeitig kostengünstige Speicher sind wesentliche Bausteine für das Gelingen der Energiewende – und ein zentrales Thema des KIT. So haben die Wissenschaftler unter anderem ein innovatives Produktions- und Assemblierungskonzept für modulare, skalierbare Batteriepacks entwickelt.
„Mit der robotergestützten Produktionslinie können wir Batteriezellen zuverlässig und effizient verschweißen. Dabei liegt der Fokus sowohl auf der konstanten Prozessqualität als auch auf der Geschwindigkeit und Flexibilität“, sagt Dr. Olaf Wollersheim vom Projekt Competence E am KIT. Eine Gesamtschweißdauer von weniger als einer Minute pro Batteriepack mit acht Rundzellen mache den optimierten Prozess auch wirtschaftlich interessant. Die Batteriepacks lassen sich dann zu Systemen mit hoher Speicherkapazität zusammenschalten.

Erneuerbare Energien: umweltfreundliche organische Solarzellen
Organische Solarzellen können der Photovoltaik neue Märkte erschließen, denn die aus Kunststoffen bestehenden Solarzellen bieten viele Vorteile gegenüber den herkömmlichen anorganischen: „Sie sind leicht, mechanisch flexibel und lassen sich in verschiedenen Farben fertigen. Damit eröffnen sie vielfältige Anwendungsfelder“, sagt Dr. Alexander Colsmann vom Lichttechnischen Institut des KIT.
Bislang waren für das Abscheiden von Schichten aus den Licht absorbierenden organischen Halbleitern jedoch gesundheitsschädliche Lösemittel erforderlich. Die Forscher des KIT haben in Zusammenarbeit mit der MJR PharmJet GmbH ein umweltfreundliches, material- und energiesparendes Verfahren für die Beschichtung und den Druck organischer Halbleiter entwickelt, das auch die Kosten senken soll. Die neuartigen Solarzellen erreichten nahezu die Wirkungsgrade herkömmlicher organischer Solarzellen, betont das KIT.  

06.04.2016 | Quelle: Karlsruher Institut für Technologie; Foto: Alexander Colsmann | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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