Zukunftstest: Stadtwerke Soest und Trianel lesen Nachtspeicherheizungen intelligent aus

Rund 1,4 Millionen Haushalte in Deutschland nutzen Nachtspeicher-Heizungen. Etwa 600 davon befinden sich im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Soest.

„Ob die bereits vorhandenen Nachtspeicherheizungen den heutigen Anforderungen an Speicher-Technologien genügen können, untersuchen wir derzeit mit Testmessungen an ausgewählten Geräten im Haushalts- und Gewerbeeinsatz", berichtet Jörg Kuhlmann von den Stadtwerken Soest.
Für die Testmessung setzen die Stadtwerke auf intelligente Messsysteme und arbeiten mit Smart-Metering-Experten der Stadtwerke-Kooperation Trianel zusammen.
"Durch den Einsatz von Smart Metering für diese Testreihen können wir gleich mehrere energiewirtschaftliche Fragestellungen klären", so Kuhlmann. Erstes Ziel der Testmessungen ist es, die Leistungsprofile und Ladezyklen der Geräte in Echtzeit zu messen und mit den entsprechenden Prognosen über die angenommen Ladezyklen abzugleichen.

Nachtspeicherheizungen verhalten sich individueller als gedacht
"Unsere ersten Auswertungen und Analysen zeigen bereits, dass sich Nachtspeicherheizungen deutlich individueller verhalten als gedacht. Die standardisierten Prognosen über die Ladezyklen weichen entsprechend deutlich von den realen Ladezyklen ab", erläutert Christian Pfeiffer, Projektleiter bei Trianel. Mit Hilfe der intelligenten Messsysteme könnten langfristig die Prognosequalität für den Einsatz der Nachtspeicherheizungen erhöht und damit Kosten bei den Stadtwerken Soest eingespart werden.
"Zweites Ziel unseres Smart Metering Projekts ist es zu überprüfen, inwieweit die Smart Metering Technologie geeignet ist, Nachtspeicherheizungen flexibel steuerbar zu machen und damit für die Anforderungen der Energiewende zu ertüchtigen", so Kuhlmann weiter. Angesichts von 600 Nachtspeicher-Anschlüssen mit einer durchschnittlichen Anschlussleistung von 10 Kilowatt im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Soest ergibt sich hier ein rechnerisches Speicherpotenzial von 6 GWh.

Smart Metering hat große Potenziale im Demand Side Management
"Es entspricht unserem Nachhaltigkeits-Verständnis, erstmal vorhandene Kapazitäten auf ihre Zukunftsfähigkeit zu überprüfen", betont Kuhlmann. Mit Hilfe der Smart Metering Technologie könnten die starren Lademodelle von Nachtspeicherheizungen flexibilisiert und steuerbarer werden und damit den Strom aus Ökostromspitzen speichern. "Smart Metering kann viel mehr als Verbräuche messen", betont Pfeiffer. "Smart Metering hat auch große Potenziale im Demand Side Management".

10.04.2016 | Quelle: Trianel GmbH; Bild: Wikipedia | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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