Deutschland – Land der Ideen: Fünf Ideen für die Energieversorgung der Zukunft

Im Jahr 2022 soll das letzte von acht aktuell in Deutschland noch betriebenen Atomkraftwerken vom Netz gehen. Schon heute wird im ganzen Land an sicheren und sauberen Lösungen für die Energieversorgung von morgen gearbeitet.

Die besten Projekte haben die Deutsche Bank und die Initiative "Deutschland – Land der Ideen" im Innovationswettbewerb "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen" gekürt.

Intelligentes Stromnetz auf der Insel Pellworm
Auf der Insel Pellworm gibt es viel Wind und viel Sonne – und dank einer Kombination aus Photovoltaik- und Windkraftwerk auch viel grüne Energie. Häufig wird auf der Insel mehr Strom produziert, als die knapp 1.100 Einwohner verbrauchen. Damit solche Überschüsse vor Ort genutzt werden können, hat die Schleswig-Holstein Netz AG mit dem E.ON Forschungsverbund ein intelligentes Stromnetz mit umfangreichen Speichertechnologien entwickelt. Das Projekt wurde 2014 zum Publikumssieger des Wettbewerbs gekürt.

Virtueller Großspeicher stabilisiert öffentliches Netz
Wenn es an leistungsfähigen Speicher-Technologien fehlt, um die schwankende Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen abzufangen, hat die Deutsche Energieversorgung (Leipzig) eine Lösung: Das "Econamic Grid" verbindet Haushalte, die über einen eigenen Energiespeicher verfügen, zu einem dezentralen Stromdepot. Wer Teil dieses virtuellen Großspeichers ist, bekommt überflüssigen Strom geschenkt und sorgt für Stabilität im öffentlichen Netz.

CO2-neutraler Bahnhof in Kerpen
Wer im nordrhein-westfälischen Kerpen aus dem Zug steigt, betritt einen CO2-neutralen Bahnhof: Die Station des Stadtteils Horrem wird komplett mit Erdwärme beheizt und nutzt Regenwasser als Brauchwasser. Das Gebäudekonzept setzt zudem auf regionale Materialien – und viel Tageslicht: So spart der "Ausgezeichnete Ort" Strom, schont natürliche Ressourcen und macht den Bahnhof für Reisende hell und übersichtlich.

Jühnde erzeugt Strom und Wärme selbst
Schon seit 2005 erzeugt das kleine Dorf Jühnde in Südniedersachsen Strom und Wärme selbst – und das ausschließlich aus erneuerbaren Quellen wie Getreide oder Gülle. Jühnde war die erste energieautarke Gemeinde in Deutschland und produziert mittlerweile weit mehr Energie als vor Ort benötigt. Die Überschüsse fließen unter anderem in den Betrieb von Elektroautos, die die Dorfbewohner per Carsharing nutzen können.

Treibhauseffekt mit Solarenergie
Damit Pflanzen ganzjährig gut gedeihen, brauchen sie viel Licht und Wärme. Im Forschungsgewächshaus der Energie Baden-Württemberg AG wird beides ausschließlich aus regenerativen Quellen gewonnen. Spezielle Linsen lenken das Sonnenlicht direkt auf die Wasserrohre, sodass es statt der Luft das zirkulierende Wasser erwärmt. Die so gewonnene Energie wird in einen 30 Meter tiefen Erdspeicher geleitet – und von dort wieder abgerufen, wenn es den Pflanzen im Gewächshaus zu kalt wird.

01.05.2016 | Quelle: Deutschland – Land der Ideen | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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