Australische Forscher melden Photovoltaik-Weltrekord: Solarzellen-Wirkungsgrad auf 34,5 % gesteigert

Ingenieure der Universität von New South Wales (UNSW) haben eine neue Solarzellen-Konfiguration entwickelt, mit der sie einen Wirkungsgrad von 34,5 % erzielt haben. Dieser neue Weltrekord für nicht-konzentrierende Photovoltaik liegt noch ein Stück näher an den theoretischen Grenzen dieser Technologie.

Der Rekord wurde von Dr. Mark Keevers und Professor Martin Green am Australian Centre for Advanced Photovoltaics der UNSW aufgestellt. Sie verwendeten dazu eine 28 cm2 große, in ein Prisma eingebettete Stapel-Solarzelle, die aus vier Schichten besteht.
Die einfallenden Lichtstrahlen werden in vier Frequenzbänder gespalten, die von der jeweiligen Solarzellen-Schicht in Elektrizität umgewandelt werden.

NREL bestätigt Ergebnis
Das Ergebnis wurde vom National Renewable Energy Laboratory (NREL) bestätigt und liegt damit 44 % über dem bisherigen Rekord: Alta Devices (USA) hatte zuletzt einen Wirkungsgrad von 24 % erzielt, allerdings auf einer Aperturfläche von 800 cm2.
„Dieses ermutigende Ergebnis zeigt, dass die Photovoltaik-Forschung immer weitere Fortschritte machen kann, um Solarzellen noch effizienter zu machen“, sagte Keevers.
Dasselbe UNSW-Forscherteam hatte bereits 2014 einen Weltrekord aufgestellt und einen Wirkungsgrad von 40 % mit einem Konzentrator-Photovoltaik-Modul erzielt, bei dem das Licht mit Spiegeln konzentriert und dann ebenfalls in verschiedene Wellenlängen unterteilt wird. Beim jetzigen Rekord fand hingegen keine Konzentrierung des Sonnenlichts statt.

Ziel: 35 % Wirkungsgrad für nicht-konzentrierende Photovoltaik-Module
„Das Besondere daran ist, dass man jahrelang nicht an ein solches Effizienzniveau geglaubt hat“, sagte Green. Eine jüngere Studie von Agora Energiewende strebt als Ziel für nicht-konzentrierende Photovoltaik-Module einen Wirkungsgrad von 35 % im Jahr 2050 an.
„Die Entwicklung geht also schneller voran, als viele Experten erwarteten, und das ist eine gute Nachricht“, so Green.

19.05.2016 | Quelle: UNSW | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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