Photovoltaik-Politik: WIRSOL begrüßt Mieterstrom-Stärkung im baden-württembergischen Koalitionsvertrag

In Baden-Württemberg haben Bündnis 90/Die Grünen und CDU vereinbart, die Potenziale von Photovoltaik künftig besser zu nutzen. „Wir wollen die bestehende Benachteiligung von Mietern gegenüber Eigentümern bei der Nutzung von Strom vom eigenen Dach beseitigen. Dazu werden wir ein Programm entwickeln, das die Kosten der hierfür erforderlichen zusätzlichen Zähler- und Netztechnik in Mietshäusern fördert“, heißt es im neuen Koalitionsvertrag.

Der PV-Projektierer WIRSOL (Waghäusel) befürwortet und unterstützt diesen Vorstoß.

Photovoltaik-Mieterstrom-Modelle sollen teilweise von der EEG-Umlage befreit werden
„Wir werten es als positives Zeichen der Politik, dass dieses Bestreben gefördert wird. Die Selbstversorgung mit Strom aus der eigenen Photovoltaik-Anlage bringt Unabhängigkeit von herkömmlicher Energieversorgung und von kontinuierlich steigenden Strompreisen“, sagt WIRSOL-Geschäftsführer Dr. Peter Vest. Die Einsparungen gegenüber der lokalen Grundversorgung betrügen bis zu zehn Prozent. Konkret wollen sich die Parteien dafür einsetzen, dass die Photovoltaik-Mieterstrom-Modelle zumindest wieder teilweise von der Zahlung der EEG-Umlage befreit werden.

Mieterstrom lohnt sich auch ohne Grünstromprivileg
Im Zuge der EEG-Reform 2014 hatte die Bundesregierung diese Befreiung („Grünstromprivileg“) gestrichen. Die Folge: Wenn Mieter mit Solarstrom vom eigenen Dach versorgt werden, fällt seitdem die komplette EEG-Umlage von zurzeit 6,354 Cent pro Kilowattstunde an, obwohl der Solarstrom gar nicht durch das öffentliche Netz geleitet wird.
Vor der Reform konnten Energieversorger für Solarstrom, den sie an ihre Kunden verkaufen, bei der EEG-Umlage einen Rabatt in Höhe von zwei Cent pro Kilowattstunde in Anspruch nehmen. Voraussetzung für diesen Nachlass war, dass Erzeugung und Verbrauch in unmittelbarer räumlicher Nähe zueinander geschehen.
„Ohne EEG-Umlage hätten wir sechs Cent zusätzlich zur Verfügung. Das würde Mieterstrom zu einem sehr attraktiven Modell für Bauträger, Immobiliengesellschaften und Mieter machen sowie den Markt weiter antreiben“, erläutert WIRSOL-Vertriebsleiter Johannes Groß. Das Grünstromprivileg sei zwar ein stärkerer Anreiz gewesen, sich für Mieterstrom zu entscheiden. Doch Photovoltaik-Mieterstrom-Modelle seien auch ohne dieses Privileg rentabel.

WIRSOL-Mieterstrom-Tarif in der Regel unter den Preisen des örtlichen Versorgers
Beim WIRSOL-Mieterstrom erhalten die Mieter einen speziellen Tarif, der sich aus dem Anteil des Solarstroms und dem Netzstrom zusammensetzt. „Dieser Tarif liegt in der Regel unter den Preisen des örtlichen Versorgers“, sagt Johannes Groß. „Je nach Netzgebiet können die Mieter damit zwischen fünf und acht Prozent Stromkosten pro Jahr sparen.“ Die Höhe hängt unter anderem von den Netzgebühren ab.

18.05.2016 | Quelle: WIRSOL | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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