GTM Research: Globaler Photovoltaik-Zubau wird 2016 um 43 Prozent auf 73 Gigawatt steigen

GTM Research

(Boston, Massachusetts, USA) geht in seinem neuesten Quartalsbericht “Global Solar Demand Monitor” davon aus, dass der weltweite Photovoltaik-Zubau dieses Jahr um 43 Prozent auf 73 Gigawatt wachsen wird.
Das erste Halbjahr sei gekennzeichnet gewesen durch ein historisches Installationsvolumen in China und Großbritannien kurz vor dem Auslaufen der Förderungen, erklärt GTM Research.
In den USA wurde im ersten Halbjahr die millionste Photovoltaik-Anlage errichtet. Das Land ist inzwischen der zweitgrößte PV-Markt weltweit. Im selben Zeitraum wurden in Indien 2 Gigawatt installiert – auch dieser Markt wächst weiter.
Im zweiten Halbjahr rechnen die Marktforscher jedoch mit einem Rückgang des Zubaus, vor allem in China. Dieser Trend setze sich im UK und in Japan fort, während Indien und die USA voraussichtlich auf Kurs bleiben.
Dies sind die Trends, die GTM Research im zweiten Halbjahr erwartet:

Marktrückgang in China
Vor Kurzem hat China Deutschland in Sachen installierte Gesamtleistung von Rang eins verdrängt. Der Zubau stieg in China im ersten Halbjahr an, da Projektentwickler die Frist für die alte Einspeisevergütung, die am 30.06.2016 gekürzt wurde, noch einhalten wollten.
Allein im Juni wurden hier mehr als 10 GW installiert, etwa das Doppelte wird im Gesamtjahr erwartet. Mit den niedrigeren Vergütungen und einem Zubaustopp in drei der führenden Provinzen könnte die Nachfrage im zweiten Halbjahr jedoch kräftig einbrechen, so die Marktforscher.

Rückgang im UK
Das erste Quartal war für Großbritannien ein Rekordquartal: Vor Auslaufen der ROC-Förderung wurden noch einmal 1,5 GW installiert. Doch diese Entwicklung wird voraussichtlich nicht anhalten.
GTM Research reachnet im Rest des Jahres mit einem Einbrechen der Nachfrage: Es werden keine Großkraftwerke in Betrieb gehen, und bei den privaten und gewerblichen Solarstrom-Anlagen gibt es eine Obergrenze bei der Einspeisevergütung.

Indiens Photovoltaik-Pipeline wächst
Der Bericht geht von einem 127-prozentigen Wachstum in Indien in diesem Jahr aus. Damit würde das Land der viertgrößte Solar-Markt und Großbritannien von diesem Rang verdrängen.
Die Pipeline der Projekte aus den Auktionen ist mittlerweile auf 25 Gigawatt gewachsen, wovon laut GTM Research im zweiten Halbjahr 3,8 GW umgesetzt werden könnten. Das wäre mehr als doppelt so viel wie im ersten Halbjahr.

Japanischer Markt kühlt ab
In Japan werden neue Gesetze und Regulierungen rund um die Einspeisevergütung voraussichtlich rund 30 % der bereits genehmigten Projekte (insgesamt 56 GW) wieder ausschließen. Das bedeutet eine negative Entwicklung für den Markt im Jahr 2016 – GTM Research rechnet mit einem Rückgang um 12 % gegenüber 2015.

„Spillover“-Effekt in den USA
Während die Verlängerung der ITC-Förderung (Investment Tax Credit) in den USA dafür gesorgt hat, dass das Land bis 2021 unter den Top 3 Solar-Märkten bleibt, ist bei den PV-Projekten ein Überlaufeffekt („Spillover“) festzustellen. GTM Research hat seine Prognose für 2016 daher auf 14,5 GW gesenkt.
Die Nachfrage verlagere sich eher in das Jahr 2017. Dann sollen rund 60 Prozent des Zubaus auf Projekte entfallen, die ursprünglich für 2016 geplant waren.

04.08.2016 | Quelle: GTM Research | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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