Fraunhofer CSP entwickelt mit Continental flexible Photovoltaik-Module für Lkw

Strom dort zu produzieren, wo er gebraucht wird – diesem Lösungsansatz sind die Continental Automotive GmbH und das Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP für Lkw einen Schritt näher gekommen:

Auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover zeigen sie einen Truck mit integrierten Solarmodulen auf der Dachhaube und dem Windabweiser der Fahrerkabine.

Photovoltaik in mobilen Anwendungen – Chancen und Schwierigkeiten
Die Integration von Photovoltaik-Modulen in mobile Anwendungen ist verlockend: Das Fahrzeug kann einen Teil seines Energiebedarfs decken, ohne an die Zapf- oder Ladesäule zu müssen. Vor dem Hintergrund des Trends zu Elektro- und Hybridfahrzeugen bekomme dieser Ansatz noch mehr Bedeutung, berichtet Fraunhofer in einer Pressemitteilung.
Doch die Herausforderungen sind groß: Dach, Motorhaube und Heckscheiben bieten nur wenig Fläche. Die Module können nicht stets optimal zur Sonne ausgerichtet sein und müssen bei steigenden Temperaturen hinterlüftet werden. Außerdem sollte das Fahrzeuggewicht nicht unnötig erhöht werden. Hinzu kommt, dass Standard-Photovoltaikmodule kaum biegbar sind.

Leichtbaukonzept mit spezifischem Verschaltungslayout
Das Fraunhofer CSP (Halle/Saale) ist auf die Entwicklung von Sondermodulen für spezifische Anwendungen spezialisiert. Was damit möglich ist, zeigt der Demonstrator auf dem Conti Innovationstruck.
„Photovoltaik-Module für Fahrzeugdächer müssen mechanisch, elektrisch und geometrisch flexibel sein. Wir haben deshalb auf ein Leichtbaukonzept mit einem spezifischen Verschaltungslayout hocheffizienter Rückkontakt-Solarzellen gesetzt und auch darauf geachtet, dass eine ansprechende Formgebung möglich ist“, sagt Prof. Dr. Jens Schneider, Leiter der Gruppe Modultechnologie am Fraunhofer CSP.
„Durch die Nutzung der Sonnenenergie kann überall Energie nachgetankt werden, das ist ein wichtiger Vorteil der Elektromobilität. Wir wollen mit Lösungen für die Integration von Photovoltaik in mobile Anwendungen dazu beitragen, den Energiebedarf und die Emissionen auch im Transport- und Logistikverkehr zu reduzieren.“

Solar-Dach kann andere Energiequellen entlasten
Der auf dem Dach erzeugte Solarstrom reicht zwar – ähnlich wie bei dem Modell Nissan Leaf (Solardach-Spoiler) oder Toyota Prius (Solar-Schiebedach) – nicht aus, um das Fahrzeug über längere Strecken anzutreiben. Allerdings könnten die Module mit einer Gesamtleistung von 270 Watt Bordsysteme wie Radio, Klimaanlage oder Navigationssysteme versorgen und andere Energiequellen damit entlasten, betonen die Forscher.

23.09.2016 | Quelle: Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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