Stuttgarter EnergieSpeicherSymposium 2017 gab Einblick in aktuelle Energiespeicher-Projekte für Industrieprozesse

Einen Einblick in aktuelle Energiespeicher-Projekte gab das Stuttgarter EnergieSpeicherSymposium des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Zum sechsten Mal kamen am 22.02.2017 Vertreter aus Forschung, Industrie und Politik zusammen, um aktuelle Ergebnisse zu präsentieren und zu diskutieren. Im Fokus standen dabei Speicher für energieintensive Industrieprozesse.

Das Symposium wurde vom DLR-Institut für Technische Thermodynamik veranstaltet.
„Um die Energiewende zu stemmen, liefert die Energie- und insbesondere die Speicherforschung einen wichtigen Beitrag. Damit aus Forschungsergebnissen innovative Geschäftsmodelle werden, braucht es eine enge Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Mit dem Energiespeichersymposium hat sich in Stuttgart ein hervorragendes Format etabliert, das genau diese wichtige Kooperation und den fachlichen Austausch zur aktuellen Speicherforschung ermöglicht“, sagte Staatssekretärin Katrin Schütz aus dem baden-württembergischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau.

Energieintensive Industrieprozesse als wichtige Stellschraube
In Deutschland fließen mehr als 40 Prozent des Nettostrom- und 25 Prozent des Wärmebedarfs in Industrieprozesse. Sie sind damit eine wichtige Stellschraube, um die Energiewende erfolgreich zu machen. Angesichts des hohen Anteils schwankender Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen müssen Industrieprozesse allerdings nach anderen Grundsätzen als bisher geplant werden. Die Herausforderung besteht darin, Erzeugung und Verbrauch von Energie zeitlich in Einklang zu bringen. Gelingt dies, bestehe ein enormes Potenzial, Energiekosten und Kohlenstoffdioxidausstoß erheblich zu senken, betont das DLR.

Ein Lösungsansatz: thermische Speicher
Thermische Speicher sind ein viel versprechender Lösungsansatz, um energieintensive Industrieprozesse flexibler und effizienter zu machen. In mehreren Projekten erforscht die Abteilung für Thermische Prozesstechnik des DLR-Instituts für Technische Thermodynamik, welche Anforderungen auf Industrieseite bestehen, um solche Speicher zu integrieren.
In ausgewählten Fällen seien solche Speicher bereits rentabel zu betreiben, so die Forscher. Beispiele sind große Winderhitzer in der Stahlindustrie oder Flüssigsalzspeicher in solarthermischen Kraftwerken. Ziel der DLR-Forscher ist es, kostengünstige thermische Energiespeicher als verfahrenstechnische Standardkomponente für die Prozessindustrie zu etablieren.

Speicherkonzepte zur Bereitstellung von Prozessdampf
Zur Bereitstellung von Prozessdampf haben die Wissenschaftler schon einige Speicherkonzepte entwickelt: Ein Hochleistungsspeicher mit sechs Megawatt Leistung wird aktuell gebaut und in ein Heizkraftwerk integriert, um die kontinuierliche Versorgung mit Dampf sicherzustellen. Ferner untersuchen die DLR-Forscher, wie Abwärme mit Hilfe chemischer Reaktionen aufgewertet werden kann, damit sich diese im Prozess wieder nutzen lässt.

27.02.2017 | Quelle: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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