Erneuerbare Energien ersetzen immer mehr Atomstrom

Am 11.03.2017 jährte sich die Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima. In Deutschland sind derzeit noch acht Atommeiler in Betrieb, die spätestens bis Ende 2022 vom Netz gehen sollen.

„Inzwischen erzeugen die erneuerbaren Energien mit ihrem starken Rückhalt in der Bevölkerung mehr Strom, als es die Atomkraft je geschafft hat“, sagt der Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), Philipp Vohrer.
„Doch es ist ein dynamischer weiterer Ausbau der regenerativen Energien notwendig, damit sie nicht nur die Atomkraft, sondern zunehmend auch klimaschädliche fossile Energie ersetzen können.“ Die bisherige Entwicklung der Energieerzeugung zeige, dass auch in den nächsten Jahren ein forciertes Wachstum der Erneuerbaren benötigt werde.

188 TWh Strom aus erneuerbaren Energien im Jahr 2016
So erhöhte sich die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien von 104 TWh im Jahr 2010 auf mehr als 188 TWh im vergangenen Jahr. Diese Steigerung entspricht etwa der Atomstromproduktion im vergangenen Jahr.
„Wenn wir unsere Ziele beim Klimaschutz erreichen wollen, dürfen wir das Wachstum der Erneuerbaren jetzt nicht bremsen, sondern müssen es beschleunigen. Zudem brauchen wir mehr Flexibilität im Energiesystem und eine verbesserte Effizienz. Das nützt Menschen, Wirtschaft und Umwelt und erspart uns eine Menge volkswirtschaftlicher Belastungen“, so Vohrer.

Massive staatliche Lasten durch Atomkraft
Die staatliche Förderung der Atomenergie in Deutschland verursachte laut einer Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) allein von 1970 bis 2014 Kosten von rund 219 Milliarden Euro. Die Kosten für die Endlagerung sind dabei nicht berücksichtigt.
Noch teurer waren in den letzten Jahrzehnten die Subventionen für die Kohle: Für Braun- und Steinkohle ermittelten die Forscher staatliche Förderung von mehr als 421 Mrd. Euro. Fossile und nukleare Stromproduktion sind zudem mit „Ewigkeitslasten“ behaftet, das heißt: Auch lange nach dem Ende der Produktion verursachen Kohle und Atom massive Kosten für den Steuerzahler.
Zum Vergleich: Für die Erneuerbaren Energien wurden bis 2014 Fördergelder von 102 Mrd. Euro fällig, vor allem für die Einspeisevergütungen.

Erneuerbare statt Atom auch in Europa zum Durchbruch verhelfen
Trotz ihrer Risiken und Kosten wird die Atomkraft in einigen EU-Staaten weiterhin stark subventioniert. Gleichzeitig sind große Atomfirmen durch hohe Schulden belastet. „Die Probleme der Unternehmen zeigen: Nicht nur für den Steuerzahler, sondern auch für die Privatwirtschaft droht mit der Atomkraft ein Milliardengrab“, sagt Vohrer. „Für den europäischen Strommarkt der Zukunft sind Investitionen in eine flexible, saubere Stromproduktion aus erneuerbaren Energien eindeutig die bessere Wahl.“
 
13.03.2017 | Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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