IRES: Experten diskutieren Fortschritte und Hemmnisse bei der Etablierung von Speichertechnologien auf dem deutschen Markt

Noch bis heute findet die Internationale Konferenz zur Speicherung Erneuerbarer Energien (IRES) zusammen mit der Energy Storage Europe (ESE) in Düsseldorf statt.

Nach einer gemeinsamen Auftaktveranstaltung am 14.03.2017 informierten gestern Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik über ihre Erfahrungen und diskutierten die Fortschritte und Hemmnisse bei der Etablierung von Speichertechnologien auf dem deutschen Markt sowie deren Rolle für eine beschleunigte Umsetzung der Energiewende.

Referenten empfehlen Verzahnung der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr
Vor dem Hintergrund der Pariser Beschlüsse waren die aktuellen Rahmenbedingungen der deutschen Energiepolitik ein wesentlicher Schwerpunkt der Debatte. Die Referenten machten deutlich, dass die Sektoren Strom, Wärme und Verkehr sowie der industrielle Sektor zunehmend miteinander verzahnt werden müssten, um erneuerbare Energien effizient und intelligent zu nutzen. Dazu sei es unabdingbar, Speicher und Flexibilitätsoptionen als tragende Säule im Energiesystem von morgen zu etablieren.

Stephan Grüger, MdL, Vizepräsident von EUROSOLAR e.V., stellte mit der Neuen Energiemarktordnung (NEMO) ein Konzept zur erfolgreichen Transformation des Energiesystems vor, in dem Energiespeicher eine entscheidende Position einnehmen: „Für Energiespeicher muss endlich ein positiver regulatorischer Rahmen geschaffen werden, damit Deutschland in diesem wichtigen Zukunftsmarkt nicht von Asien und den USA abgehängt wird und die Energiewende auch in den nächsten Jahrzehnten gelingen kann. Mit dem KWKG und der Flexibilitätsprämie im EEG stehen wesentliche Instrumente bereit.“

Praxisbeispiele für die Sektorenkopplung in NRW
Neben dem regulatorischen Rahmen wurden auch Praxisbeispiele für die Sektorenkopplung in Nordrhein-Westfalen beleuchtet. Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, betonte, dass bereits intelligente technische Lösungen vorhanden seien und Nordrhein-Westfalen über das Potenzial verfüge, die Entwicklung in die richtige Richtung zu beeinflussen: „Zahlreiche Wohngebäude und eng besiedelte Ballungszentren bieten sich an als Orte der Stromspeicherung. Mieterstrommodelle in Kombination mit stationären Batteriespeichern, wie sie seit September und Oktober von der Landesregierung über progres.nrw gefördert werden, könnten ein Baustein dazu sein.“ In einem dritten Themenblock wurden am Nachmittag die Kontroversen um die Zusammenhänge des Ausbaus erneuerbarer Energien, des Netzausbaus und der Rolle von Speichertechnologien in den Fokus der Debatte gerückt und im Rahmen einer Podiumsdiskussion eifrig diskutiert.  
16.03.2017 | Quelle: EUROSOLAR | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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