Großes Potenzial für Solarstrom in Afghanistan

Auf dem Weg in eine gute Zukunft? Hier Mopedfahrer vor der Kulisse Kabul. Eine Studie bescheinigt Afghanistan ein PV-Potenzial von 3 Gigawatt. Foto: pixabay.com
Eine erste Studie zum afghanischen Photovoltaik-Markt zeigt, dass Solarstrom in der Energieversorgung Afghanistans künftig eine wichtige Rolle spielen wird. Die Regierung möchte entsprechende Rahmenbedingungen schaffen und ausländischen Investoren, Projektentwicklern und Lieferanten attraktive Geschäfte ermöglichen.

Dies sind zentrale Ergebnisse einer vom Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar), der afghanischen Union für Erneuerbare Energie (AREU) und eclareon erstellten Studie, die nun vom BSW-Solar veröffentlicht wurde. Die Studie wurde von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert.
Die afghanische Regierung plant bis 2032 mit einer installierten Photovoltaik-Leistung von 1,5 Gigawatt. Die an der Studie beteiligte AREU geht sogar von einer wirtschaftlich erschließbaren Leistung von 3 Gigawatt aus. Damit diese Ziele erreicht werden können, möchte die Regierung ausländische Investoren unterstützen. Gleichzeitig, so die Studie, müssen lokale Akteure wie Investoren und Banken hinsichtlich der technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten der Photovoltaik fortgebildet werden.  
Im Detail untersucht die Studie drei Geschäftsmodelle sowie die Bedingungen, unter denen diese wirtschaftlich darstellbar sind: Netzunabhängige Energiedienstleistungen auf Basis Erneuerbarer Energien (RESCO-Modelle, Renewable Energy Service Company), Stromabnahmeverträge (PPA, Power Purchase Agreement) für große Solarkraftwerke und Net-Metering-Modelle für Aufdachanlagen.
Die Regierung hat die Ausgestaltung der Fördermechanismen noch nicht abgeschlossen, dennoch lassen sich bereits erste Erfolge begutachten. So wurden kürzlich vier PPA-Verträge mit dem staatlichen Energieversorger (Da Afghanistan Breshna Sherkat, DABS) unterschrieben, unter anderem für ein 10 Megawatt-Projekt in Kandahar mit 15 Jahren Laufzeit, bei dem der Strompreis individuell verhandelt wird.
Die bislang realisierten Photovoltaik-Projekte mit einer Gesamtleistung von 1,8 Megawatt wurden von internationalen Gebern finanziert, die den Fokus ihrer Investitionen oft auf Erneuerbare Energie legen. So sind beispielsweise 60 Prozent des Fonds der Asiatischen Entwicklungsbank für 2016 bis 2018, gut 300 Millionen Dollar, für die Entwicklung nachhaltiger Energiequellen vorgesehen.
Die Studie zum kostenlosen Download: www.solarwirtschaft.de/enabling-pv.html
Erste Einblicke in die Studie bietet außerdem ein kostenloses Webinar (in englischer Sprache), das am 5.9.17 stattfinden wird. Anmeldung unter http://bsw.li/2wQsww9.  

01.9.2017 | Quelle: BSW-Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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