Frankreich: Erfolg des ersten Projektaufrufs des Fonds für erneuerbare Wärme

Eine der 50 vom französischen Umweltminister Jean-Louis Borloo Ende 2008 im Rahmen des Umweltabkommens „Grenelle de l’environnement“ angekündigten Maßnahmen zugunsten der Entwicklung erneuerbarer Energien, der Fonds für erneuerbare Wärme, ist ein voller Erfolg, berichtet die französische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland in einer Pressemitteilung. Die ersten Ergebnisse wurden bereits am 19. Oktober 2009 anlässlich des […]

Eine der 50 vom französischen Umweltminister Jean-Louis Borloo Ende 2008 im Rahmen des Umweltabkommens „Grenelle de l’environnement“ angekündigten Maßnahmen zugunsten der Entwicklung erneuerbarer Energien, der Fonds für erneuerbare Wärme, ist ein voller Erfolg, berichtet die französische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland in einer Pressemitteilung. Die ersten Ergebnisse wurden bereits am 19. Oktober 2009 anlässlich des Starts des zweiten Projektaufrufs bekanntgegeben, der seine Ziele noch höher gesteckt hat. Die Regierung plant, die Treibhausgasemissionen Frankreichs durch eine Reduzierung des Energieverbrauchs und den Ausbau der kohlenstofffreien Energieversorgung bis 2050 auf 25 % zu senken. Gleichzeitig soll der Verbrauch von Erdöl, Gas und Kohle gesenkt und der Stromverbrauch stabil werden. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch soll bis 2020 von derzeit 9,6 % auf bis zu 23 % steigen.
Um dieses Ziel zu erreichen, soll die Nutzung der erneuerbaren Energien deutlich erhöht werden: Holzenergie um das Doppelte, die 6-fache Menge an Geothermie, 12 Mal mehr Fernwärmenetze, und die Photovoltaik soll um den Faktor 400 ausgebaut werden.

Fonds für erneuerbare Wärme mit 960 Millionen Euro
Der Ausbau der erneuerbaren Wärmequellen macht mehr als die Hälfte dieser Zielsetzung aus: 52 % der zusätzlich zu produzierenden 20 Millionen Tonnen Rohöleinheiten (t RÖE) aus erneuerbaren Energien bis 2020. Der Wärmeverbrauch soll dank der Normen für Niedrigenergiehäuser und dem Rhythmus der Renovierungen (von heute 40.000 Gebäuden jährlich bis zu 400.000 pro Jahr) um 25 % bis 30 % reduziert werden. Gleichzeitig soll der Anteil an Wärme aus erneuerbaren Energien von derzeit 16 % auf 35 % steigen. Zu diesem Zweck wurde der mit 960 Millionen Euro für 2009-2011 (davon 150 Millionen für 2009) dotierte „Fonds für erneuerbare Wärme“ eingerichtet. Mit diesem Fonds sollen bis 2020 zusätzlich 5,5 Millionen t RÖE Wärme aus erneuerbaren Energien bzw. durch Wärmerückgewinnung produziert werden, was mehr als einem Viertel des im Umweltabkommen fixierten Ziels (20 Millionen t RÖE) entspricht.
Um diese Ziele zu erreichen, hat das Umweltministerium die Französische Organisation für Umwelt- und Energiewirtschaft (ADEME) aufgefordert, jedes Jahr einen Projektaufruf für Unternehmen zu starten, um die Wärmegewinnung aus Biomasse in der Industrie, dem Dienstleistungssektor und der Landwirtschaft zu fördern. Der erste Projektaufruf wurde Ende 2008 gestartet und endete im Juni 2009. Die wichtigste Teilnahmebedingung war eine Jahresproduktion von über 1.000 t RÖE. Insgesamt hatte sich die ADEME eine Gesamtenergiemenge für alle Projekte von 100.000 t RÖE zum Ziel gesetzt. Die Bilanz des ersten Projektaufrufs war sehr ermutigend: von 37 eingereichten Projekten wurden 31 (darunter sechs Projekte von GFD Suez, drei von Dalkia – Tochtergesellschaft von EDF und Veolia, und eines direkt von EDF) für eine Gesamtproduktion von 145.000 t RÖE angenommen.

30.12.2009 | Quelle: Französische Botschaft in der Bundesrepublik; idw-online | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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