Solarthermische Kraftwerke: Siemens-Gemeinschaftsunternehmen legt Grundstein für neue Receiver-Fabrik

Archimede Solar Energy Srl, ein Joint Venture der Industriegruppe Angelantoni Industrie Spa und von Siemens Energy, hat am 22. Januar den Grundstein für eine neue Solarreceiver-Fertigung in der italienischen Stadt Massa Martana gelegt. Ab Frühjahr 2011 sollen jährlich bis zu 75.000 Solar-Receiver hergestellt werden, berichtet Siemens in einer Pressemitteilung. In einem zweiten Schritt soll die […]

Archimede Solar Energy Srl, ein Joint Venture der Industriegruppe Angelantoni Industrie Spa und von Siemens Energy, hat am 22. Januar den Grundstein für eine neue Solarreceiver-Fertigung in der italienischen Stadt Massa Martana gelegt. Ab Frühjahr 2011 sollen jährlich bis zu 75.000 Solar-Receiver hergestellt werden, berichtet Siemens in einer Pressemitteilung. In einem zweiten Schritt soll die Produktionskapazität auf rund 140.000 Stück pro Jahr steigen. In der neuen Anlage sollen Solar-Receiver gefertigt werden, die als Wärmeleitmedium anstelle von Thermoöl geschmolzenes Salz nutzen. „Die Investition in die neue Fabrik ist ein wichtiger Schritt für die Entwicklung von Technologien zur Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien“, sagte René Umlauft, Vorstand der Renewable Energy Division von Siemens Energy.
„Siemens verfügt über das breiteste Portfolio im zukunftsträchtigen Wachstumsmarkt der Solarthermie. Wir können bis zu 70 Prozent der Komponenten eines Parabolrinnen-Kraftwerks und bei Bedarf auch Komplettlösungen anbieten. Mit der neuen Fertigung stehen unseren Kunden künftig zwei Receiver-Technologien zur Auswahl.“ Der Power Block, also der komplette Stromerzeugungspart, und das Solarfeld sind die Schlüsselsysteme eines Parabolrinnen-Kraftwerks.

Geschmolzenes Salz als Wärmeleitmedium
Archimede Solar Energy ist ein Tochterunternehmen der Industriegruppe Angelantoni Industrie und hat seinen Hauptsitz in Massa Martana bei Perugia in Umbrien. Siemens hält rund 28 Prozent der Anteile am italienischen Solarunternehmen. „Mit der neuen Anlage können wir eine große Anzahl an Solar-Receivern mit geschmolzenem Salz als Wärmeleitmedium herstellen, die eine Temperatur von bis zu 550 Grad Celsius erreichen“, erläutert Federica Angelantoni, Vorstand von Archimede Solar Energy. Beim Einsatz von geschmolzenem Salz in den Receivern kann die Effizienz von solarthermischen Kraftwerken deutlich erhöht werden. Das geschmolzene Salz kann bei Bedarf als Wärmespeicher eingesetzt werden. Die so gespeicherte Energie kann dann zur Stromerzeugung bei Nacht verwendet werden. In Sizilien wird derzeit ein erstes kommerzielles Kraftwerk gebaut. Das Projekt Priolo Gargallo wird 1.500 Solarreceiver mit geschmolzenem Salz als Wärmeleitmedium einsetzen und soll im Sommer 2010 in Betrieb gehen.

CSP-Markt soll bis 2020 auf mehr als 20 Milliarden Euro wachsen
Bis 2020 soll der Markt für solarthermische Kraftwerke (Concentrating Solar Power; CSP) zweistellige jährliche Zuwachsraten aufweisen und ein Volumen von mehr als 20 Milliarden Euro erreichen. Wachstumsschwerpunkte werden künftig vor allem die USA, Südafrika, Australien, Spanien, Israel, Indien, Nordafrika und der Nahe Osten sein.
Komponenten und Lösungen für solarthermische Kraftwerke sind Teil des Siemens-Umweltportfolios, mit dem das Unternehmen im Geschäftsjahr 2009 nach eigenen Angaben einen Umsatz von rund 23 Milliarden Euro erwirtschaftete. Das mache Siemens zum weltweit größten Anbieter von umweltfreundlicher Technologie. Kunden haben laut Siemens mit entsprechenden Produkten und Lösungen des Unternehmens im selben Zeitraum 210 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart, das ist so viel wie New York, Tokio, London und Berlin zusammen an CO2 jährlich ausstoßen.

27.01.2010 | Quelle: Siemens AG; Siemens Energy | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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