Neuartige waferbasierte Photovoltaik-Module von Bystronic glass schmücken Labor-Fassade des Fraunhofer ISE

Seit Anfang Juli 2013 schmücken die ersten zehn von später rund 250 Solarmodulen vom Typ „TPedge“ die Fassade des neuen Laborgebäudes des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg.

Die TPedge-Module sind eine gemeinsame Entwicklung des Instituts und der Bystronic glass Gruppe (Neuhausen-Hamberg) auf Basis eines Fraunhofer-Patents. Im Januar 2012 hatten sie eine mechanische Lastprüfung bis 2400 N/m2 und eine Hagelprüfung erfolgreich durchlaufen, berichtet Bystronic glass.
„Der Einbau in die Fassade zielt nun auf die Weiterentwicklung und Erprobung der TPedge-Technologie“, erklärt Tobias Neff, Produktmanager Solar bei Bystronic glass.

Neuartige Produktionstechnologie macht das PV-Modul günstiger
Das waferbasierte PV-Modul könne deutlich schneller und kostengünstiger produziert werden als herkömmliche Wafer-Module. Das liege am einfacheren Modulaufbau und einer neuartigen Produktionstechnologie: Die Zellmatrix wird punktuell zwischen zwei Glasscheiben fixiert. Der Einsatz von Folien und das dazugehörige Laminieren seien nicht nötig.
„Die Randabdichtung des TPedge-Moduls erfolgt über die Applikation des thermoplastischen Materials TPS bei 130°C, auch ein zusätzlicher Aluminiumrahmen ist nicht notwendig“, so Neff. „Mit der TPedge-Technologie lassen sich die Kosten der Modulproduktion ohne Solarzellen um 30 bis 40 Prozent senken – bei einer angestrebten Taktzeit von 45 Sekunden pro Modullinie. Die Gesamtkosten eines PV-Moduls können somit – je nach Kostenanteil der Solarzellen – um etwa 14 Prozent reduziert werden.“

Fertigungsprinzip an Dichtungstechnologie angelehnt
Die Produktionslinien für TPedge-Module lassen sich laut Bystronic glass in verschiedenen Ausbaustufen auslegen. In der seriellen Fertigungslinie sei die Produktion eines Photovoltaik-Moduls in weniger als einer Minute möglich – im Vergleich zu 16 Minuten, die mit dem Standardverfahren nötig sind. Das neue Fertigungsprinzip sei an die in der Isolierglasproduktion verwendete Dichtungstechnologie angelehnt. Die Entwicklung des TPedge-Verfahrens zur Produktion von Modulen mit thermoplastischer Abdichtung an der Glaskante stelle einen großen Innovationssprung in der Modulproduktion dar, so das Unternehmen.

22.07.2013 | Quelle: Bystronic glass; Foto: Fraunhofer ISE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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