Kommunen und Stadtwerke stellen sich aktuellen Herausforderungen der Energiewende

Stadtwerke, mittelständische Unternehmen, Kommunen und Bürgergemeinschaften sind entscheidende Akteure, wenn es um eine dezentrale Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energiequellen geht. Sie entwickeln innovative Anwendungen, Geschäftsmodelle und Strategien für das Energiesystem der Zukunft.

Auf der 10. EUROSOLAR-Konferenz „Stadtwerke mit Erneuerbaren Energien“ am 09. und 10.05.2016 in Schwerin informierten sich mehr als 100 Fachbesucher über die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen der Energiewende.
Mecklenburg-Vorpommern ist bereits auf einem guten Weg: „Schon heute erzeugen wir bilanziell 100 % unseres Stroms aus Erneuerbaren. Für die Gegenwart und wirtschaftliche Zukunft unseres Landes sind die Erneuerbaren von großer Bedeutung für Wachstum und Beschäftigung“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Energieminister Christian Pegel (SPD).

Stadtwerke Schwerin berücksichtigen den Klimaschutz
Dr. Josef Wolf, Geschäftsführer der Stadtwerke Schwerin GmbH, beschreibt die Strategie seines Unternehmens wie folgt: „Die rasante Entwicklung in der Energiebranche fordert von uns die Realisierung zukunftsorientierter Projekte. Dass wir uns dabei nicht nur an der Gewinnmaximierung orientieren, sondern auch umwelt- und klimaschutzrelevante Komponenten berücksichtigen, ist für uns ein wichtiger Teil unserer Unternehmensphilosophie. Schließlich geht es um die Erhaltung der Lebensräume und Rahmenbedingungen für kommende Generationen.“

WEMAG setzt auf Energiegenossenschaft
Die WEMAG AG (Schwerin) setzt als Flächenversorgerin auf einen erhöhten Netzausbau in der Region sowie auf die Gründung einer Energiegenossenschaft.
„Die Netzinvestitionen werden beim derzeitigen System der Netzentgeltermittlung ausschließlich durch die Bürger im Netzgebiet getragen, so dass gerade die WEMAG-Kunden überdurchschnittlich durch den EEG-Ausbau belastet sind. Mit der von uns sowie fünf Volks- und Raiffeisenbanken aus der Region gegründeten Norddeutschen Energiegemeinschaft eG ist es gelungen, dass die Genossenschaftsmitglieder vom Ausbau erneuerbarer Energien profitieren können. Zugleich konnten wir die Akzeptanz für Windkraft, Photovoltaik und Biogas in der Region erhöhen“, sagte WEMAG-Vorstandsmitglied Caspar Baumgart.

EUROSOLAR hat Neue Energiemarktordnung erarbeitet
Dr. Fabio Longo, Vizepräsident von EUROSOLAR e.V., betonte, dass die technische und wirtschaftliche Entwicklung der Erneuerbaren und der Systemtechnik alle Möglichkeiten für eine beschleunigte Energiewende eröffne. „Alle Weichen stehen auf ‚Go’ – allein die Pläne der Bundesregierung beantworten diese Aufbruchsstimmung mit ‚Stopp’.“
Dabei habe EUROSOLAR mit der „Neuen Energiemarktordnung“ (NEMO) ein Konzept erarbeitet, mit dem auch der energiewirtschaftliche Rahmen auf die dezentral stattfindende Energiewende eingestellt werden könne. „Stadtwerke, Kommunen, Mittelstand und Bürgergesellschaften sind die Zukunft der Energieversorgung. Auf sie muss die Energiewende nun ausgerichtet werden“, so Longo.

10.05.2016 | Quelle: EUROSOLAR e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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