Finanzierung für erste Floating-PV-Anlage in Indonesien steht

Floating PV Anlage im MorgendunstGrafik: malp / stock.adobe.com
Floating-PV-Projekte gibt es weltweit immer mehr.
Am Cirata-Stausee in Indonesien soll eine Floating-PV-Anlage mit einer Leistung von 145 MW entstehen. Laut dem involvierten Beratungsunternehmen DNV wird die Anlage nach ihrer Inbetriebnahme die größte schwimmende Solaranlage in Südostasien sein.

Ohne Konkurrenz ist die Floating-PV-Anlage in Indonesien nicht: In Vietnam gibt es eine schwimmende Photovoltaik-Anlage mit 70 MW in Quang Thanh, in Singapurs eine Solarstromanlage mit 60-MW-Anlage auf dem Tengeh-Stausee.

Der Projekteigentümer PMSE hat am 3. August den „Financial Close“ des Projektes gemeldet. Die Formulierung bedeutet, dass die Finanzierung einschließlich der nötigen Verträge unter Dach und Fach ist und nun der Bau des Projektes beginnen kann. Die PMSE (PT. Pembangkitan Jawa Bali Masdar Solar Energi) ist ein Joint Venture zwischen dem Unternehmen Masdar aus Abu Dhabi https://www.solarserver.de/?s=masdar und dem staatlichen Energieversorger Perusahaan Listrik Negara aus Indonesien (PLN). Letzterer wird den produzierten Solarstrom im Rahmen eines Power-Purchase-Agreements (PPA) abnehmen.

Die indonesische Regierung hat das schwimmende Solarkraftwerk Cirata als nationales strategisches Projekt eingestuft und ihm damit Priorität eingeräumt. Das Projekt soll im vierten Quartal 2022 den kommerziellen Betrieb aufnehmen. Dann soll die Floating-PV-Anlage bilanziell 50.000 Haushalte in Indonesien mit Strom versorgen. Laut dem indonesischen Programms zur Beschleunigung der Elektrizitätsinfrastruktur will die Regierung bis 2025 bereits 23 % des nationalen Strombedarfs aus erneuerbaren Energiequellen decken. Bisher setzte das Land vor allem auf fossile Energieträger und Wasserkraft. Ein Ausbauziel von 5 GW für die Photovoltaik hatte das Land aber bereits 2016 festgesetzt.

Finanzierung von Floating PV ist komplex

Die Hauptgeldgeber sind die Sumitomo Mitsui Banking Corporation, die Societe Generale und die Standard Chartered Bank. DNV fungierte während der Entwicklungsphase seit April 2020 als technischer Berater des Kreditgebers bei der Due-Diligence-Prüfung. Zu den Aufgaben von DNV gehörten die Durchführung von Standortstudien, die Abschätzung der Solarressourcen und Energieerträge sowie die Überprüfung der technischen Annahmen des Finanzmodells. DNV überprüfte auch den Projektentwurf, die Technologie, die Verträge, den Betreiber, Umwelt- und Sozialstandards.

„Die Erfahrung von DNV bei der Beratung von Sponsoren und Kreditgebern im Bereich der schwimmenden Photovoltaik, einer relativ neuen Technologie, war ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal und ausschlaggebend für die Auswahl als technischer Berater des Kreditgebers für das schwimmende PV-Projekt Cirata“, sagt Przemek Lupa, President Director von PMSE.

Floating-PV kommt aus der Nische

DNV hat eine Expertise für schwimmende PV-Anlagen aufgebaut. Weltweit hat das Unternehmen nach eigenen Angaben Floating-PV-Projekte mit 2 GW Spitzenleistung begleitet. Dazu gehören 800 MW installierte schwimmende PV-Anlagen im asiatisch-pazifischen Raum, darunter das Tengeh-Reservoir-Projekt in Singapur mit 60 MW.

Laut DNV ist die Floating-PV heute keine Nischentechnologie mehr, sondern ein Markt, der ähnlich schnell wächst wie Freiflächen- und Aufdach-Photovoltaik. Bis August 2020 hätten mehr als 60 Länder den Einsatz von schwimmenden PV-Anlagen aktiv vorangetrieben. DNV schätzt, dass in mehr als 35 Ländern 350 schwimmende PV-Anlagen in Betrieb sind. Die installierten Gesamtleistung schätzt DNV auf 2,6 GW.

Da die Installationskosten sinken würden, rechnet DNV damit, dass der Markt in den nächsten fünf Jahren um durchschnittlich 20 Prozent wächst. Floating-PV könne die Solarstromnutzung für Standorte rentabel machen, in denen das Land zu knapp, teuer oder topographisch ungeeignet sei. Ein Beispiel hierfür seien Inseln.

05.08.2021 | Quelle: DNV | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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