Feuerwache setzt auf solaren Notstrom

Die Feuerwache in Walheim versorgt sich selbst mit Strom – vor allem aber ist sie für den Notfall gerüstet. Foto: E3/DC GmbH§Manuel Schmid von Blasenbrei und Schrader Solar (links) und Marko Horvath werten Betriebsdaten des Hauskraftwerks aus. Foto: E3/DC GmbH§Die Fahrzeuge sind (noch nicht) elektrisch. Aber für die Einsatzbereitschaft ist Strom unverzichtbar. Foto: E3/DC GmbH
Die Feuerwehr im baden-württembergischen Walheim stellt die Notstromversorgung auf Photovoltaik und Batteriespeicher um – ein Novum in Deutschland.

Wenn der Strom flächendeckend ausfällt, greift die Feuerwache in Walheim im Kreis Ludwigsburg künftig auf die Sonnenenergie zurück. Dafür hat sie auf dem Dach ihres sanierten Gebäudes eine Photovoltaikanlage mit 9,6 Kilowatt (kW) Leistung installiert. Außerdem sichert ein Batteriespeicher mit einer Kapazität von 10 kWh die Lösung ab. Die Anlage nennt sich Hauskraftwerk S10 E und stammt vom Osnabrücker Systemdienstleister E3/DC.

Wie das Unternehmen mitteilte, liegt der Energiebedarf der Feuerwache bei rund 22.000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Die PV-Anlage kann davon rund 40 Prozent abdecken. Das war aber nicht das Hauptmotiv für das solare Engagement der Walheimer, sondern eine solare Notstromversorgung aufzubauen, die rund um die Uhr die Bereitschaft der Einsatzzentrale sichert.

Manuel Schmid von Blasenbrei und Schrader Solar (links) und Marko Horvath werten Betriebsdaten des Hauskraftwerks aus. Foto: E3/DC GmbH

„Die Feuerwehr muss immer einsatzbereit sein, auch in Katastrophenfällen – und dazu gehört auch ein größerer Stromausfall“, sagt Feuerwehr-Kommandant Marko Horvath. Die Verantwortlichen machten sich im Rahmen der Sanierung Gedanken über die Notstromversorgung: „Wir haben uns dann neben einem Dieselaggregat für eine Photovoltaikanlage mit Solarstromspeicher entschieden.“ Das Dieselaggregat ist vor allem für mobile Notfälle gedacht.

Die Grundlast in der Feuerwache für die Ladeversorgung der Fahrzeuge, die Computer und die Telefonanlage beträgt rund 1,5 kW, im Alarmfall benötigt die Feuerwehr etwa 3 kW elektrische Leistung, etwa für das Öffnen der Tore und die Alarmbeleuchtung.

Sollte das Netz genau dann ausfallen, wenn die Einsatzkräfte der Walheimer Feuerwehr gerufen werden, springt das Hauskraftwerk ein. Als dreiphasiges System kann es in Sekundenschnelle die gesamte Versorgung des Gebäudes übernehmen und mit seiner Kapazität hinreichend lange die benötigte Energie zur Verfügung stellen – auch bei Nacht.

Die Fahrzeuge sind (noch nicht) elektrisch. Aber für die Einsatzbereitschaft ist Strom unverzichtbar. Foto: E3/DC GmbH

Anders als bei Anlagen, die voll auf Autarkie ausgelegt sind, bleiben bei der Feuerwehr immer 5 kWh als Notreserve im Hauskraftwerk, nur der darüberliegende Kapazitätsbereich wird im Normalbetrieb für die Eigenversorgung genutzt.

Marko Horvath zeigt sich zufrieden mit dem Ergebnis: „Ich würde auf jeden Fall empfehlen, diese Technologie für öffentliche Gebäude zu nutzen. Wir haben hier einen doppelten Wert: Zum einen tragen wir etwas zum Klimaschutz bei, zum anderen haben wir eine akku-gepufferte Notstromversorgung.“

Und das wohl als erste Feuerwache in der Republik. Wie E3/DC-Sprecher Ralf Ossenbrink erklärt, sei das die erste Anlage, die E3/DC als Notstromlösung für eine Feuerwache geliefert habe. Da die Firma zugleich die einzige sei, die solche dreiphasigen Systeme zur solaren Notstromversorgung hierzulande überhaupt anbietet, dürfte die Feuerwehr in Walheim Deutschlands erste mit einem solaren Notfallsystem sein.
25.7.2019 | Quelle: E3/DC GmbH  | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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