Mit Schwefel Sonnenenergie speichern

Einen innovativen Speicher für Solarenenergie wollen Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und europäische Partner auf Basis von Schwefel entwickeln.

In einem geschlossenen Schwefel-Schwefelsäure-Kreislauf könnte Solarwärme im großen Maßstab chemisch gespeichert und in der Nacht als Brennstoff genutzt werden, berichtet das KIT. Dies könnte langfristig die Basis einer grundlastfähigen und wirtschaftlichen erneuerbaren Energiequelle sein.
Die EU hat für die Vorentwicklungen im Projekt PEGASUS rund 4,7 Millionen Euro bewilligt.
„Mit Sonnenkraftwerken lässt sich sehr effektiv Prozesswärme einfangen, und Schwefel könnte der passende Speicher sein, um diese für die grundlastfähige Stromproduktion zu nutzen“, erklärt Professor Dimostenis Trimis vom Engler-Bunte-Institut am KIT. Schwefel und Schwefelsäure werden in vielen industriellen Anwendungen genutzt. „Um die Verbrennung von Schwefel als nachhaltige Energiequelle auf Industriemaßstab zu nutzen, steht uns also bereits ein gut gefüllter Werkzeugkasten von Verfahrenstechniken zur Verfügung.“

Forscher wollen innovatives Solarturm-Kraftwerk entwickeln
Das langfristige Ziel von PEGASUS ist die Entwicklung und Demonstration eines innovativen Solarturm-Kraftwerks (CSP). Dazu wird ein Solar-Absorber mit einem thermochemischen Speichersystem auf Grundlage von elementarem Schwefel und Schwefelsäure kombiniert. Die Forscher versprechen sich davon eine deutliche Kostenreduktion im Vergleich zu aktuellen Konzepten.
Die Technologie wird unter realen Bedingungen im Sonnenturm Jülich (STJ) erprobt. Gesamtkoordinator von PEGASUS ist das Institut für Solarforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt DLR. Das vom KIT durchgeführte Teilprojekt entwickelt die konkrete technische Umsetzung der Verbrennung.

CSP-Systemkosten langfristig geringer als bei Photovoltaik-Anlagen eingeschätzt
Das angestrebte CSP-Konzept zeichne sich durch ein günstiges Wärmespeichermedium aus, und durch die Nutzung der gespeicherten Energiemenge in einem Brenner ließen sich diese Kraftwerke grundlastfähig machen, so das KIT. Dadurch werden ihre Systemkosten langfristig geringer als bei Photovoltaik-Anlagen eingeschätzt.
Partner im Projekt PEGASUS sind das Karlsruher Institut für Technologie, das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) und das griechische Forschungszentrum CERTH sowie die Industriepartner Brightsource Industries (Israel), Processi Innovativi (Italien) und Baltic Ceramics (Polen).

05.04.2017 | Quelle: KIT | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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