Größte iranische Solarenergieanlage in Betrieb

„Mahan ist ein Durchbruch, dem sicher noch viele Beispiele im Iran folgen werden“, sagte Hans-Josef Fell auf der Eröffnungsfeier. Foto: Fell
Wir möchten einen Beitrag von Hans-Josef Fell publizieren, weil wir uns mit ihm über seinen Erfolg im Iran freuen und meinen, dass alle Beteiligten Stolz auf ihre Leistung sein können. Hans-Josef Fell im O-Ton:

„Gestern, am 27. Juli 2017, wurde nach fünfmonatiger Bauzeit die bisher größte iranische Solarenergieanlage mit einer Leistung von 20 Megawatt durch den Energieminister des Iran, Herrn Hamid Chitchian, in Mahan in Betrieb genommen. Die rund 80.000 Solarmodule produzieren jährlich bis zu 36 Mio. Kilowattstunden grünen Strom für die Provinz Kerman.
Das iranische Energieministerium hatte 2014 beschlossen, verstärkt auf den Ausbau Erneuerbarer Energien zu setzen und verbesserte in mehreren Novellen das EEG mit Einspeisevergütungen nach deutschem Vorbild. Dennoch fanden sich bisher nur wenige Unternehmen, die den Schritt der Umsetzung schafften. Obwohl sich im Iran viele Firmen, auch aus Deutschland, engagieren, scheiterten bisher die meisten an ungeklärten Finanzierungsfragen. So ist der Geldtransfer auch nach Aufhebung der Sanktionen zwischen den europäischen und iranischen Banken immer noch eine große Herausforderung.
Die beiden Geschäftsführer der Adore GmbH, Herr Uwe Kuhnle und Herr Masoud Turkan, bewältigten zusammen mit Yousef Safiran von der iranischen Firma Mokran sämtliche Herausforderungen und konnten so das erste solare Großprojekt im Iran mit ausländischer Finanzierung erfolgreich abschließen. Die Firma Adore GmbH hat ihren Sitz in Relzow in Mecklenburg Vorpommern.
In meinem Redebeitrag zur Eröffnungsfeier gratulierte ich Energieminister Chitchian und CEO Uwe Kuhnle zu dem Durchbruch, dem sicherlich viele weitere Projekte aus dem Sektor der Erneuerbaren Energien folgen werden. Der Iran hat damit das Tor zu ernsthaften Klimaschutzaktivitäten aufgestoßen. Minister Chichtian betonte in seinem Redebeitrag, dass die Umstellung auf Erneuerbare Energien für die Weltgemeinschaft zwingend notwendig sei, weil ansonsten die Klimagasemissionen den Fortbestand der Menschheit gefährden.
In mehreren persönlichen Gesprächen mit dem iranischen Energieminister Hamid Chitchian hatte ich mich in den letzten Jahren für eine gute Gesetzesgrundlage für Erneuerbare Energien eingesetzt.
Für große Aufmerksamkeit sorgte mein Verweis auf die Studien der Energy Watch Group in Zusammenarbeit mit der finnischen Universität Lappeenranta, wonach eine Vollversorgung des Iran mit 100% Erneuerbare Energien nicht nur möglich, sondern sogar kostengünstiger ist als das herkömmliche Energiesystem des an Erdöl und Erdgas reichen Landes. http://energywatchgroup.org/india-iran-nigeria/
Insbesondere konnte mit der Studie nachgewiesen werden, dass Trinkwassergewinnung aus Meerwasserentsalzung mit Solar- und Windenergie kostengünstiger als aus Erdgas ist. Dies lässt große neue Aktivitäten erwarten, da der Iran infolge der Erderwärmung an zunehmender Austrocknung leidet.
Sparsame Tröpfchenbewässerung mit solar entsalztem Meerwasser, in Verbindung mit Ackerbau unter beschattenden großen Solaranlagen kann gerade in den trockenen landwirtschaftlichen Gebieten des Irans die Selbstversorgung mit Lebensmitteln auch für die Zukunft sicherstellen und einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die am Adore Firmensitz in Relzow geplante neue große Anlage für Biokohlegewinnung wird dann auch in den Iran Biokohle liefern können, um die Wüstenböden fruchtbar zu machen und deren Wasserrückhaltefähigkeit zu verbessern. Auch hier ist ein erstes kleines Pilotprojekt in Kerman angelaufen.
Die Weichen sind mit dem erfolgreichen Solarpark nun gut gestellt. Jetzt gilt es großflächig im Iran in Erneuerbare Energien zu investieren. Die Unternehmensgruppe um Adore GmbH hat bereits die nächste Anlage mit 100 MW, ein 140 Mio. US Dollar Investment im Bau. Der Spatenstich dazu wurde gleichzeitig mit der Einweihung der 20 MW Anlage vollzogen.
Über diese ökonomische Entwicklung kann nicht nur Armut bekämpft und das Klima geschützt werden, sondern auch ein wichtiger Beitrag für eine behutsame Demokratisierung im Iran unterstützt werden. Um dies zu unterstützen ist eine starke Teilhabe der iranischen Wirtschaft selbst am Ausbau der Erneuerbaren Energien wichtig. Daher investiert die Unternehmensgruppe um Adore GmbH auch in den Aufbau einer Produktion für Photovoltaikmodule und Wechselrichter auf der Insel Kish im Persischen Golf.“
Der Beitrag ist nachzulesen unter hans-josef-fell.de

28.7.2017 | Quelle: Hans Josef Fell | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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