Deutsche und französische Erneuerbare Energien-Branche fordern höheren CO2-Mindestpreis

Die Stromerzeugung ist noch viel zu CO2-intensiv. Die EE-Verbände fordern daher, über einen Mindestpreis für CO2 ein Signal zu setzen. Foto: Pixabay
Anlässlich der Weltklimakonferenz in Bonn und angesichts steigender CO2-Emissionen sprechen sich der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) gemeinsam mit dem Syndicat des énergies renouvelables, dem französischen Dachverband für Erneuerbare Energien, für einen CO2-Mindestpreis von 30 Euro pro Tonne aus.

„Nur wenn die Emissionen fossiler Energierohstoffe einem wirksamen Preismechanismus unterliegen, werden sie eingespart und die Klimaschutzziele erreicht“, so Dr. Peter Röttgen, BEE-Geschäftsführer. Im Gegenzug schlägt der BEE eine Senkung der nationalen Stromsteuer vor. Eine weitere Möglichkeit die Stromkosten zu reduzieren, ist die Finanzierung der Industrieprivilegien aus dem Bundeshaushalt anstelle der EEG-Umlage.
In einer gemeinsamen Erklärung heißt es: 

„Der europäische Stromsektor ist nach wie vor hochgradig CO2-intensiv und gleichzeitig nicht den Carbon-Leakage-Risiken ausgesetzt. Er kann – und muss – daher bei unseren Bemühungen für eine Dekarbonisierung eine wichtige Rolle spielen.
In diesem Zusammenhang unterstützen wir uneingeschränkt das Europäische Emissionshandelssystem (ETS) als eines der Instrumente, die Investitionsentscheidungen im Stromsektor hin zu einer auf Erneuerbaren Energien basierenden Wirtschaft leiten. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der ETS jedoch reformiert werden, da seine Wirksamkeit derzeit durch den Überschuss an Emissionszertifikaten auf dem Markt in Frage gestellt ist.

Durch eine ehrgeizige Reform des ETS und ein stärkeres CO2-Preissignal fordern wir, dass in Europa ein ergänzender Mechanismus im Stromsektor eingerichtet wird, um Mindestpreise für CO2 zu gewährleisten, damit gleiche Wettbewerbsbedingungen für die EU in den Energiemärkte zu schaffen und Investitionen in Erneuerbare Energien zu erleichtern.

Wir fordern Deutschland und Frankreich als treibende europäische Kräfte auf, die nötige Dynamik zu schaffen, indem sie gleichzeitig einen solchen Mechanismus in Höhe von 30 Euro pro Tonne CO2 einführen und eine Koalition von EU-Mitgliedstaaten führen, die bereit ist ähnliche Maßnahmen zu ergreifen. Ein solch zielgerichteter Ansatz würde die Energiewende deutlich beschleunigen und gleichzeitig das ETS effizient ergänzen. Zertifikate im Umfang der eingesparten Treibhausgasemissionen sollten vom Markt genommen werden, um ihre Neuzuordnung zu anderen Anlagen zu verhindern.“

30.10.2017 | Quelle:  | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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