EU ProSun: „Laxe EU-Politik gegen Dumping fordert weiteres Opfer“

Trübe Aussichten: Der Verlust von Europas zweitgrößter Solarmodulfertigung sei ein schwerer Schlag, kommentiert die Vereinigung EU ProSun. Foto: Pixabay
EU ProSun bedauert den Rückzug von Jabil Circuit aus Solarproduktion in Polen. Milan Nitzschke, Präsident EU ProSun: „Die Entscheidung von Jabil Circuit, sich aus der OEM-Herstellung von Solarmodulen zurückzuziehen ist außerordentlich bedauerlich.“

Märkte lebten von Produktvielfalt und technologische Entwicklung brauche Wettbewerb, so Nitzschke: „Daher ist der Verlust von Europas zweitgrößter Solarmodulfertigung ein schwerer Schlag für die EU, deren erklärtes Ziel es ist, Technologie und Wertschöpfung in Europa zu erhalten. Die Dominanz Chinas im Bereich der Solarenergie wird immer größer.“ Dabei gehe es offensichtlich nicht um Produktionskosten. „Jabil zählte mit der Produktion in Polen anerkanntermaßen zu den effizientesten Herstellern von Solarprodukten weltweit“, so Nitzschke.
Insgesamt habe die europäische Solarindustrie ihre Herstellkosten seit 2010 um 80% senken können. Nitzschke: „Europäische Spitzenforschung und hochautomatisierte Fertigung haben dies möglich gemacht. Dabei produzieren EU-Hersteller unter Einhaltung europäischer Umwelt- und Sozialstandards deutlich nachhaltiger als ihre Wettbewerber. Ein chinesisches Solarmodul verursacht in der Produktion bis zu zweieinhalbmal so viel CO2-Emissionen wie ein Modul aus europäischer Produktion und weist zumeist eine deutlich niedrigere Lebensdauer auf.“ Dennoch verdrängten hochsubventionierte und staatlich finanzierte chinesische Firmen immer mehr europäische und internationale Wettbewerber.
„Was die Solarbranche erlebt, wiederholt sich bereits in der Windenergie und Elektromobilität. Die EU muss zügig handeln, wenn Sie die Energiewende nachhaltig gestalten und europäische Wertschöpfung erhalten will“, fordert Nitzschke: „Hierzu zählen neben entschiedenem Handeln gegen unfairen Wettbewerb und Dumping auch die Durchsetzung klarer Nachhaltigkeits- und Qualitätsstandards, für die wir in Europa stehen.“
Für die State-of-the-art-Produktion von Jabil in Polen mit einer Kapazität von 700 MW Solarmodulen hoffe EU ProSun, dass sich Investoren finden, die ermöglichen, dass Equipment und Arbeitsplätze in der EU bleiben.

22.02.2018 | Quelle: EU ProSun | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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