Energiewende: 40 Euro pro MWh Strom Untergrenze für Investorensicherheit

Eine Studie der Aurora Energy Research hat ergeben, dass unter Einbezug aller Investitionsrisiken für Investoren eine Preisuntergrenze von 40 Euro pro MWh gegeben sein muss, um Erneuerbare-Energien-Anlagen ohne staatliche Förderung bauen zu können. Foto: GASAG
Alleine bis 2035 sind rund 220 Milliarden Euro nötig, um das im EEG festgeschriebene Ziel der Bundesregierung zu erreichen, bis 2035 55-60% Prozent der deutschen Stromerzeugung auf Erneuerbare Energien (EE) umzustellen. Das ist ein Ergebnis einer Studie, die der Energieberater Aurora Energy Research heute veröffentlicht ha

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Dieses Geld muss laut Studie vor allem von privaten und institutionellen Kapitalgebern kommen, die sich bisher auf eine Begrenzung ihres Risikos verlassen konnten: Investitionen in die Energiewende waren durch Subventionen und Abnahmegarantien besichert. Doch stetig fallende Auktionspreise bei Neuausschreibungen zeigten, dass die Erneuerbaren in Zukunft ohne Subventionen auskommen könnten. Mit nach unten nicht abgesicherten Erträgen aus dem Stromverkauf steigt das Risiko für Investoren und als Folge die Kapitalkosten. Dies könnte den flächendeckenden subventionsfreien Ausbau der Erneuerbaren um rund ein Jahrzehnt verzögern.
Das Energiemarktmodellierungs- und -beratungsunternehmen hat auf Basis von Risikoszenarien eine Preisuntergrenze errechnet, mit der Investoren mit hoher Sicherheit rechnen können, wodurch die Risiken begrenzt und die Kapitalkosten im Rahmen gehalten werden. „Die Hauptrisiken für Investoren sind niedrige Gas-, Kohle- und CO2-Kosten, schnell fallende Technologiekosten für Erneuerbare und starker subventionierter Ausbau“, sagt Manuel Köhler, Geschäftsführer von Aurora Energy Research Berlin. Rein theoretisch wäre der schlimmste Fall für Investoren das gleichzeitige Eintreten mehrerer dieser Risiken.
Allerdings ergibt sich aus der Studie, dass nicht jede Kombination wahrscheinlich ist und sich die Auswirkungen auf den Strompreis zudem nicht addieren: „Insbesondere eine Kombination aus hohen Subventionen für den EE-Ausbau und niedrigen Rohstoffpreisen ist sehr unwahrscheinlich“, sagt Köhler, „denn sie würde zu untragbar hohen Kosten führen, während die damit erreichten zusätzlichen Emissionseinsparungen gering wären.“
Auf Basis aller wahrscheinlichen, kombinierbaren Risikoszenarien kommt die Studie für den Zeitraum zwischen 2030 und 2040 auf eine untere Preisgrenze von durchschnittlich 40 Euro pro Megawattstunde. „Investoren können mit hoher Sicherheit damit rechnen, dass die durchschnittlichen Strompreise nicht unter 40 Euro pro Megawattstunde fallen werden“, so Köhler. „Damit wird die Fremdkapitalbeschaffung erleichtert und der subventionsfreie Ausbau von EE-Anlagen etwa ab Ende der zwanziger Jahre realisierbar.“
Die Regierung, die ihre Energiewendeziele zu möglichst geringen gesellschaftlichen Kosten erreichen will, kann zudem weitere Instrumente einsetzen, um die Finanzierungskosten zu senken. So würde ein CO2-Mindestpreis die Strompreisuntergrenze sowohl anheben als auch stabilisieren und das Investitionsrisiko damit weiter verringern. Zur Kofinanzierung könnten zudem Entwicklungsbanken wie die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder die Europäische Investitionsbank (EIB) Finanzgarantien für den Infrastrukturausbau bereitstellen.
Eine Kurzversion der Studie (allerdings nur in Englisch) gib es

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