BDH und IG Metall: Wärmewende jetzt!

Der deutsche Heizungsanlagenbestand ist veraltet, rund 70 Prozent der Anlagen entsprechen laut BDH nicht dem Stand der Technik. Nur etwa 18 Prozent der Anlagen nutzen erneuerbare Energien. Foto: BDH
Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und die IG Metall fordern in einem gemeinsamen Zukunftsmemorandum die neue Bundesregierung auf, wie im Koalitionsvertrag festgehalten, geeignete Rahmenbedingungen zur Umsetzung der Wärmewende zu schaffen.

BDH und IG Metall machen darin deutlich, dass rund 40 Prozent des deutschen Endenergie-verbrauchs auf den Gebäudebereich entfällt, ein Großteil davon wird für das Heizen und Kühlen von Gebäuden benötigt. Zugleich sei der deutsche Heizungsanlagenbestand dramatisch veraltet, rund 70 Prozent der Anlagen entspräche nicht dem Stand der Technik. Nur etwa 18 Prozent der Anlagen nutzen erneuerbare Energien.
Zur Hebung der Potenziale im Wärmemarkt fordern BDH und IG Metall eine langfristige und verlässliche Strategie für den Umbau des Wärmemarktes. Diese müsse technologieoffen ausgestaltet und konsequent an der CO2-Reduzierung orientiert sein. Heutige Förder-programme wie das Marktanreizprogramm des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhr-kontrolle sowie die Förderung über die Kreditanstalt für Wiederaufbau sollten erhalten bleiben, jedoch stark vereinfacht werden. Das Gebäudeenergiegesetz, die Zusammen-führung der Energieeinsparverordnung und des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes müsse schnellstmöglich umgesetzt und finanziell angemessen ausgestattet werden.
Insbesondere das Modell einer steuerlichen Förderung für energetische Modernisierungen ist laut BDH und IG Metall geeignet, den Modernisierungsstau aufzulösen und kurzfristig CO2 zu reduzieren. Dabei unterstützen die beiden Organisationen das im Koalitionsvertrag vereinbarte Wahlrecht zwischen einer Zuschussförderung und einer Steuerreduzierung, mit der zur sozialen Ausgewogenheit beigetragen werden könne.
Einen sinnvollen Weg bei den steuerlichen Anreizen sehen BDH und IG Metall in dem u. a. vom Bundesverband der Deutschen Industrie, dem Deutschen Gewerkschaftsbund und der Deutschen Energie-Agentur eingebrachten Vorschlag, 30 Prozent der Investitionssumme in höhere Energie-Effizienz über drei Jahre von der Steuerschuld abziehen zu können. Das Programm sollte auf 10 Jahre angelegt sein. „Die technischen Lösungen für die Umsetzung der Wärmewende sind allesamt vorhanden. Wichtig ist, dass die neue Bundesregierung jetzt die richtigen politischen Weichenstellungen vornimmt“, sagt BDH-Präsident Manfred Greis.
28.03.2018 | Quelle: BDH, IG Metall | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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