Rolls-Royce steigt bei Qinous ein

Rolls-Royce ist bei Qinous eingestiegen. Der Batteriehersteller hat seinen Umsatz im Vergleich zum vergangenen Jahr verdreifacht. Foto: Qinous
Rolls-Royce ist als strategischer Investor beim Berliner Stromspeicherspezialist Qinous eingestiegen. Die Berliner rechnen damit, im laufenden Jahr den Umsatz gegenüber 2017 zu verdreifachen – auf knapp sechs Millionen Euro.

„Unser Ziel sind jährliche Wachstumsraten beim Umsatz mindestens im hohen zweistelligen Prozentbereich“, sagt Qinous-Geschäftsführer Steffen Heinrich, der das Unternehmen 2013 zusammen mit Busso von Bismarck gegründet hat.
Speicher im mittleren Leistungsbereich
Qinous entwickelt Speicher für die Integration von Solar- und Windenergie im mittleren Leistungsbereich zwischen 30 und 2000 Kilowatt. Eine von Qinous entwickelte Software regelt dabei das Zusammenspiel von Erzeugung durch fossile und erneuerbare Energien, Speicherung und Verbrauch; dadurch wird zum Beispiel bei autonomen Stromnetzen („Microgrids“) der Energieeinsatz technisch und kommerziell optimiert.
Das Unternehmen hat bis heute 15 Megawattstunden Speicherkapazität in mehr als 30 Projekten in Betrieb genommen. Die Projekte befinden sich in 16 Ländern in Europa, Asien, Nordamerika, Australien/Ozeanien und Afrika. Darunter gibt es zum Beispiel Hotels, Krankenhäuser und Schulen ­ oder sogar ganze Stadtteile, die zuvor ausschließlich mit fossilen Energien versorgt wurden.
Boomender Weltmarkt
Analysten erwarten, dass der Weltmarkt in dem für Qinous relevanten Speichersegment bis 2020 um mehr als 400 Prozent wächst – auf dann rund fünf Milliarden Euro. Weltweit laufen die meisten Microgrids derzeit mit Hilfe von Diesel, wobei Rolls-Royce zu den führenden globalen Anbietern von Diesel- und Gasgeneratoren gehört. „Die Kooperation mit Rolls-Royce wird unserem Vertriebsgeschäft zusätzlichen Rückenwind verleihen“, sagt Heinrich.
Neubesetzungen im Management
Qinous hat außerdem drei Schlüsselpositionen im Topmanagement neu besetzt. Im Einzelnen:
Reinhard Edelmann wird mit sofortiger Wirkung ebenfalls Geschäftsführer und verantwortet den Finanzbereich von Qinous. Der studierte Wirtschaftsingenieur arbeitete viele Jahre in der Finanzbranche, u.a. bei Price Waterhouse und bei der britischen Investmentgesellschaft 3i. Er besitzt 18 Jahre Erfahrung als Gründer und Wagniskapitalgeber im Start-Up-Bereich. Zuletzt war er Finanzchef des von ihm selbst mitgegründeten IT-Unternehmens Leverton.
Dr. Claus Fischer steuert als neuer „Head of Sales“ die globalen Vetriebsaktivitäten von Qinous und wird u.a. durch den Ausbau des Partnerprogramms von Qinous die Weichen für das angestrebte Umsatzwachstum stellen. Der promovierte Chemiker arbeitete mehr als zehn Jahre für Heliocentris, einen Hersteller hybrider Energiesysteme, und verantwortete dort u.a. den Aufbau des Vertriebnetzes in Asien, Afrika und Australien.
Dr. Joachim Müller-Soares ist als „Head of Marketing and Communications“ dafür verantwortlich, Qinous zu einer globalen Marke aufzubauen. Er arbeitete zuvor u.a. als Rundfunkjournalist und war Hauptstadt-Korrespondent des Wirtschaftsmagazins Capital. Zuletzt war er Herausgeber und Chefredakteur des von ihm selbst gegründeten Wirtschaftsfachmagazins bizz energy.
05.10.2018 | Quelle: Qinous | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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